Wird bald Wasserstoff produziert?
Baugebiet „Feldtörle“: Weißenhorner Stadtrat ist uneinig
Weißenhorn wird womöglich bald Wasserstoffproduzent. Wie berichtet soll der Flächennutzungsplan für das Gebiet „Feldtörle“so geändert werden, dass auch eine gewerbliche Nutzung möglich ist. In der Sitzung stand der nächste Schritt im diesbezüglichen Genehmigungsverfahren zur Abstimmung. Dabei konkretisierte sich auch, in welche Richtung die Nutzung der Fläche künftig gehen könnte: nämlich die Produktion von Wasserstoff einschließlich Abfüllanlage. Die nahe gelegene Müllverbrennungsanlage soll dabei als Energielieferant dienen.
Franz Josef Niebling (CSU) sah diese Entwicklung positiv, er könne sich sogar einen „Energiecampus“vorstellen, der künftig Firmen im Bereich der Forschung und Entwicklung anziehen könne. Weiterhin könne ein solches Werk zur Energiespeicherung genutzt werden, falls Wind- oder Solarenergie zu viel Strom erzeugen würden.
Susanne Kuderna-Demuth (ÖDP) und Ulrich Fliegel (Grüne) lehnten für ihre Fraktionen weiterhin das Vorhaben ab. Schon in früheren Sitzungen hatten sie darauf verwiesen, dass die Umwidmung des Gebiets Feldtörle einen starken Eingriff in die Natur und die Lebenswelt von dort heimischen
Die Stadt plant mit dem „Feldtörle“ein neues Baugebiet. Dort soll sich auch Gewerbe ansiedeln, unter anderem eine Produktionsstätte für Wasserstoff.
Tierarten bedeute. Auch der Hinweis der Stadt, dass man nach Absprache mit dem Forstamt später für Ausgleichsflächen „1:1“sorgen werde, konnte nicht überzeugen.
Jürgen Bischof (Freie Wähler/ WÜW) sprach von einer „schwierigen Abwägung“. Er verwies auf dringend notwendige Speichermöglichkeiten, „wenn die Wärmewende gelingen soll“. In diesem Zusammenhang betonte Bischof, wie auch andere im Stadtrat, dass man dringend die Bürgerinnen und Bürger in Weißenhorn darauf hinweisen solle, dass sie nicht vorschnell Verträge mit Spekulanten oder Investoren abschlössen. Auch Herbert Richter (SPD) führte in einem Gespräch mit unserer Redaktion aus, dass die Weichen in Richtung einer Bürgergenossenschaft gestellt werden sollen. Auf dieser Grundlage könne die Beteiligung im Energiebereich für die Weißenhorner ausgesprochen lohnend sein.
Kerstin Lutz unterstützte den Appell im Namen der Stadt und bittet darum, dass man sich bei Anfragen von Investoren unbedingt mit der Bauverwaltung der Stadt in Verbindung setzen solle.