Stellenanzeige in Supermarkt erzürnt Tierschützer
Die Filiale in Dietenheim wirbt mit „coolen Säuen“um neue Servicekräfte. Dafür gibt es einen Negativpreis der Tierschutzorganisation Peta. Die wird nicht zum ersten Mal auf Fälle in der Region aufmerksam.
Dietenheim Der Dietenheimer ReweSupermarkt Kriegel ist ins Visier der Tierschutzorganisation Peta geraten. Der Supermarkt erhalte den neuen Negativpreis „Speziesismus des Monats“, schreibt die Organisation in einer Pressemitteilung. Stein des Anstoßes: Eine Stellenanzeige, mit der die Filiale Mitarbeiter sucht.
Im September sei Peta auf die Stellenausschreibung aufmerksam gemacht worden, die in der Dietenheimer Filiale aushing. Dem Text zufolge wurden Personen zur Mitarbeit als Servicekräfte gesucht, die „mit coolen Säuen abhängen“wollen. Illustriert worden sei dies mit einem Foto von zerlegten und aufgehängten Schweinekörpern sowie drei Schweinen mit Sonnenbrillen im Comicstil.
„Für diese zynische und tierfeindliche Anzeige vergibt Peta an
Rewe Kriegel die Auszeichnung „Speziesismus des Monats“im September“, heißt es in der Mitteilung der Tierschützer. Mit diesem Negativpreis wolle die Tierschutzorganisation auf besonders ausgeprägte Fälle von Diskriminierung von Tieren aufgrund ihrer Artzugehörigkeit aufmerksam machen.
Laut Yvonne Würz, Fachreferentin bei Peta, verhöhne die Anzeige das Leid der Tiere. „Zu meinen, es sei in Ordnung, Tiere zu quälen, sie für den menschlichen Verzehr zu töten und sich auch noch – wie hier geschehen – darüber lustig zu machen, ist ein trauriges Beispiel für den in unserer Gesellschaft verbreiteten Speziesismus. Schweine sind sensible Lebewesen, die Schmerz und Angst spüren können.“Gleichzeitig lobt Peta die Bemühungen von Rewe, die Supermarktkette habe mit ihrem veganen Angebot „gute Fortschritte gemacht.“Die Organisation fordert das Unternehmen dazu auf, dass die Anzeige entfernt wird.
Die Auszeichnung „Speziezismus des Monats“verleiht Peta erst seit September 2022. Geplant sei, nach einem Jahr öffentlich über die Fälle abstimmen zu lassen und den Preis „Speziesismus des Jahres“zu verleihen.
Es ist nicht das erste Mal, das die Tierschutzorganisation auf Fälle in der Region aufmerksam wird. Zuletzt hatte Peta nach der Beißattacke eines Hundes in Gannertshofen die Landesregierung dazu aufgefordert, einen Hundeführerschein in Bayern einzuführen, um derartige Beißvorfälle zu verhindern. Im Frühjahr 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, forderte Peta die endgültige Schließung des Illertisser Geflügelmarktes und verglich diesen mit dem chinesischen Pandemie-Herd Wuhan. Auch die Ulmer Reptilienbörse wollten die Tierschützer aus diesem Grund abgeschafft sehen.