„Eine absolute Frechheit“
LastMinuteAusgleich Ein Strafstoß erregt die Gladbacher Gemüter im Spiel gegen Stuttgart
Stuttgart „Große Fragezeichen.“„Nie und nimmer.“„Eine absolute Frechheit.“Trainer Marco Rose, Ex-Weltmeister Christoph Kramer und Nationalspieler Jonas Hofmann waren aufgebracht ob der umstrittenen Elfmeter-Entscheidung. Vehement regten sich die Gladbacher über den Videobeweis auf, der für den aufregenden Schlusspunkt beim 2:2 (1:0) in Stuttgart sorgte und den es aus ihrer Sicht gar nicht hätte geben dürfen. Die Nachspielzeit, in der Borussia Mönchengladbach den fast sicheren Sieg verspielte, führte zu lautstarken Scherereien um den Kölner Keller. Mal wieder. „Wo ist die klare Fehlentscheidung, warum meldet sich Köln überhaupt?“, fragte Rose verärgert im ZDF. Die von Schiedsrichter Felix Brych hatte der Coach zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich nicht gekannt. In der entscheidenden Szene wird VfB-Stürmer Sasa Kalajdzic an der Torauslinie im Gerangel um den Ball von Gladbachs Linksverteidiger Ramy Bensebaini umklammert. Getroffen wird er am Fuß aber auch vom eigenen Mitspieler Waldemar Anton. Diesen Kontakt habe er nicht gesehen, er sei „wohl mitentscheidend“gewesen, räumte Brych ein, als er sich bei Sky stellte. Er sei darauf auch nicht hingewiesen worden. „Der Kontakt unten ist uns verborgen geblieben“, gab Brych zu: „Wenn man den Elfmeter direkt pfeift, muss er akzeptiert werden. Mit dem VAR-Eingriff bleiben schon ein paar Restzweifel“, sagte er: „Mir war es auf dem Platz einen Tick zu wenig.“Brych hatte weiterspielen lassen, dann aber einen Hinweis aus Köln bekommen. Als Video-Assistentin war Bibiana Steinhaus angesetzt. Relativ kurz schaute sich Brych die Bilder am Monitor noch einmal an, pfiff Elfmeter, Silas Wamangituka verwandelte zum 2:2 (90.+6). „Für mich ist es ein Elfmeter. Er hat beide Hände um ihn herum, zieht ihn runter“, sagte VfBCoach Pellegrino Matarazzo.
Bereits 18 Punkte hat Gladbach nach einer Führung verspielt. Mit einem Sieg wäre das Team vor dem Hinrunden-Abschluss gegen Werder Bremen am Dienstag nah an die Champions-League-Ränge heranSelbstkritik gerückt. Wie sehr Kapitän Lars Stindl das Spiel geprägt hatte, geriet wegen des Ärgers in den Hintergrund. Der Routinier hatte mit seinem Pass den ersten Elfmeter des Spiels eingeleitet, den er selbst verwandelte (35. Minute). Kurz nach dem 1:1 von Nicolás González (58.) war Stindl Wegbereiter für die erneute Führung durch Denis Zakaria (61.). Dass er mit 13 Torbeteiligungen schon erfolgreicher als in der Vorsaison ist, unterstreicht seine Top-Form. „Lars ist einfach ein hervorragender Fußballer“, lobte Rose. Die Geschichte des Spiels war aber eine andere. (dpa)