Verzweifelte Suche in den Trümmern
Dutzende Tote nach Beben in Indonesien
Jakarta Mitten in der Nacht hat ein schweres Erdbeben auf der indonesischen Insel Sulawesi die Menschen aus dem Schlaf gerissen und Tod und Verwüstung gebracht. Bei dem Beben der Stärke 6,2 sind am Freitag Behördenangaben zufolge mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen, jedoch werden weitere Opfer unter den Trümmerbergen vermutet. 600 Menschen seien verletzt worden, 200 von ihnen schwer, teilte die nationale Such- und Rettungsagentur mit. Auf Videos und Fotos waren weinende Menschen und Einsatzkräfte auf der verzweifelten Suche nach Überlebenden zu sehen.
Das Unglücksgebiet befindet sich in der Region West-Sulawesi. Das Zentrum des Bebens, das die Region um 1.28 Uhr Ortszeit (19.28 Uhr MEZ am Donnerstag) erschütterte, lag bei Majene in zehn Kilometern Tiefe. Die Suchtrupps waren auch mit Baggern und Kränen im Einsatz. Die meisten arbeiteten sich aber ohne Geräte durch den meterhohen Schutt, um in Häuserruinen nach Lebenszeichen zu fahnden.
Unter anderem stürzten zwei Krankenhäuser, ein Hotel und ein Teil des Gebäudes der Lokalverwaltung in der Provinzhauptstadt Mamuju ein, wie die Behörden mitteilten. „Wir versuchen gerade, Menschen aus dem Verwaltungsgebäude zu retten. Wir können ihre Stimmen hören, aber sie können sich nicht bewegen“, sagte Muhammad Idris, Sprecher des Gouverneurs.
Am Donnerstag hatte sich in der Gegend bereits ein Beben der Stärke 5,9 ereignet. Ein Video, das der Katastrophenschutz veröffentlichte, zeigte ein kleines Mädchen, das unter den Trümmern eines Hauses voller Schmerzen um Hilfe schrie. „Es sind dort vier Menschen, aber wir können nichts machen, weil wir kein schweres Gerät haben“, sagte eine Männerstimme in dem Video. In einem anderen Video zeigte eine weinende Frau auf die Trümmer ihres Hauses und sagte: „Mein Kind ist da drin.“
Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring. Im Südteil des Archipels schiebt sich die Indo-Australische Platte unter die Eurasische Platte, was zu häufigen Erdbeben und Vulkanausbrüchen in der Region führt. (dpa)