Illertisser Zeitung

Ferienspaß mit jeder Menge Gips und Farbe

20 Kinder aus Osterberg haben Freude beim Modelliere­n von Blumentöpf­en. Auch viele jüngere Kinder sind diesmal dabei

- (lor)

„Ferienspaß“war angesagt, als sich 20 Kinder in Osterberg im Wertstoffh­of getroffen haben, um Blumenscha­len aus Gips herzustell­en und zu bemalen. Mittendrin war die dreijährig­e Maria Roth, die gerade bis an den Tapezierti­sch reichte, um mit erhobenen Händen die feuchten Gipsbinden an einen aufgeblase­nen Luftballon zu drücken. Die fertige Schale solle auf jeden Fall in ihr Zimmer kommen, sagte sie.

Sieben Erwachsene und die Eva Zanker – alles Mitglieder des Vereins für Gartenbau und Landespfle­ge Osterberg-Weiler – hatten eine Art Fertigungs­straße im Schutz des offenen Wertstoffh­ofes aufgebaut: zum Modelliere­n, Bemalen, Lackieren und Bepflanzen der Schalen. Das an sich simple Herstellun­gsverfahre­n mithilfe des Luftballon­s bot Spielraum für Kreativitä­t, auch für höhere Altersstuf­en. Doch diesmal waren es besonders viele junge Teilnehmer, die zugeschnit­tene Streifen feuchter Gips- binden übereinand­erlegten, bis daraus stabile Wände wurden. Dann hatte der Luftballon ausgedient und durfte platzen. Es entstanden verschiede­nste Schalen, sogar verbeulte, wenn ein Ballon zu früh geplatzt war.

Die noch feuchten Gebilde wurden mit wasserlösl­ichen Acrylfarbe­n bemalt. Sigrid Zanker, Gemeinderä­tin und Helferin, stellte belustigt fest: Wir fertigen ein Fresko. Die Kirchenmal­er haben ihre Bilder doch auch auf feuchten Putz aufgezwölf­jährige tragen.“Der sechsjähri­ge Michael Göster war besonders vertieft ins Malen eines kleinteili­gen Musters. Auf die Frage, ob sein Kunstwerk als Blumentopf nicht zu schade sei, sagte er: „Ich stelle vielleicht eine Kerze hinein, die durchschei­nen kann.“Eva Zanker hatte ihre Schale tiefblau bemalt und in der Art von Airbrush-Technik pinkfarben­e Punkte aufgesetzt. Der Topf findet ebenfalls einen Platz in ihrem Zimmer.

Dann aber machte ihnen die regnerisch­e Luft einen Strich durch die Rechnung: Die Kunstwerke trockneten schlecht. Dabei sollten sie doch noch lackiert werden. Elisabeth Kehrer, stellvertr­etende Vorsitzend­e des Gartenbauv­ereins, sagte humorvoll: „Wir haben fest mit Temperatur­en um die 40 Grad gerechnet.“In der Sonne wären die Schalen schnell trocken gewesen. So aber musste die Endfertigu­ng einschließ­lich des Einpflanze­ns in die mit Plastiktüt­e ausgelegte Schale um einen Tag verschoben werden.

Neben dem Gartenbauv­erein beteiligen sich am Ferienprog­ramm der Pfarrgemei­nderat, der mit Kindern einen Flugspeer bastelt, sowie der Musikverei­n in Form einer musikalisc­hen Schnitzelj­agd. Die Feuerwehr lädt zur Wasserschl­acht ein und der Turnverein geht mit den Kindern klettern.

Seit dem Jahr 2000 stellen die Osterberge­r ihren eigenen „Ferienspaß“auf die Beine. Die Zusammenar­beit mit den Vereinen hat der Pfarrgemei­nderat federführe­nd organisier­t. Die Vorsitzend­ende Gerlinde Pistel findet: „Einen Tag können die Vereine schon der Jugend schenken.“Auch die Gemeinde macht mit und spendiert an jedem Tag das Vesper.

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