Gefahrguteinsatz auf DHL Gelände
In Weißenhorn wird beim Beladen eines Lastwagens ein Behälter beschädigt. 800 Liter Kalilauge laufen aus. Mehrere Feuerwehren und Fachkräfte rücken an
Zahlreiche Feuerwehrleute aus Weißenhorn und Umgebung sowie die Gefahrguteinheiten des Landkreises Neu-Ulm sind am Dienstagvormittag zu einem Einsatz im Weißenhorner Gewerbegebiet ausgerückt. Grund für das große Aufgebot: Achthundert Liter fünfzigprozentige Kalilauge waren kurz vor elf Uhr auf dem Ladehof der Firma DHL an der Daimlerstraße ausgelaufen.
Wie die Polizei ermittelte, hatte ein 40-jähriger Lastwagenfahrer beim Beladen seines Fahrzeugs eine spezielle Transportbox, einen Kunststoffbehälter, der mit einem Metallgitter umhüllt war, beschädigt. Dem Vernehmen nach soll er die Box mit der Staplergabel angestochen haben. Die Flüssigkeit, die üblicherweise als Reinigungsmittel verwendet wird, lief auf den asphaltierten Boden des Ladehofes aus.
Die Feuerwehren Weißenhorn, Vöhringen und Neu-Ulm sowie die Gefahrguteinheiten des Landkreises rückten mit etwa 60 Kräften an. Hinzu kamen ein Fachberater des Technischen Hilfswerks, fünfzehn Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und mehrere Polizeibeamte. Unter Leitung des Weißenhorner Kreisbrandinspektors Wilhelm Schneider, der von Kreisbrandrat Bernhard Schmidt und dem Chemiker Michael Ebner, Fach-Kreisbrandmeister für Gefahrgut, beraten wurde, versuchten die Einsatzkräfte zunächst, ein weiteres Auslaufen der Lauge zu verhindern und diese in Behältern aufzufangen. Gleichzeitig wurden vorsorglich die Kanalschächte abgedichtet und Bindemittel ausgebracht. Erst als eindeutig geklärt war, dass es sich um das verhältnismäßig ungefährliche Reinigungsmittel handelte – es wird in dreißigprozentiger Konzentration als Industriereiniger und stärker verdünnt auch im Haushalt verwendet – konnte das Bindemittel wieder aufgenommen werden.
Anschließend spülten die Einsatzkräfte die betroffene Fläche mit viel Wasser ab, sodass die Lauge sehr stark verdünnt und damit bedenkenlos in die Kanalisation ablaufen konnte. Die Arbeiten wurden von Experten des Landratsamtes überwacht und mit dem Wasserwirtschaftsamt abgesprochen.
Zwei Firmenmitarbeiter, die anfangs in direkter Nähe des auslaufenden Reinigers tätig waren, wurden vorsorglich von einem Notarzt untersucht. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge blieben sie unverletzt. Die Höhe des Sachschadens steht laut Polizei noch nicht fest. Die Weißenhorner Beamten untersuchen derzeit noch, ob eventuell gegen arbeitsrechtliche Bestimmungen verstoßen wurde. Der Einsatz war gegen 14 Uhr beendet. »Eine Bildergalerie vom Einsatz unter