Mit einem „Feuerwehrzentrum“gerüstet für die Zukunft
Bei den Löschkräften in Illertissen ist das neue Gerätehaus Thema. Für die Kleinen gibt es bald eine Kinderwehr
182 Einsätze hat die Feuerwehr Illertissen im Jahr 2017 absolviert. Dabei mussten die Ehrenamtlichen zu 47 Bränden und Brandmelderalarmen sowie 130 Technischen Hilfeleistungen ausrücken. Aber auch bei größeren Veranstaltungen ist die Feuerwehr präsent: Fünf Sicherheitswachen standen im vergangenen Jahr auf dem Programm. Mit diesen Zahlen wartete Kommandant Erik Riedel bei der Jahresversammlung der Kernstadtwehr auf.
Riedel sprach dabei von einem „ganz normalen Jahr“, in dem die 74 Aktiven insgesamt mehr als 2389 Stunden im Einsatz waren. 22 Personen konnten die Ehrenamtlichen bei Einsätzen aus lebensbedrohlicher Lage retten. Aber auch vier Tote mussten geborgen werden.
Wichtiges Thema der Versammlung war das Gerätehaus, das in Illertissen für die Löschkräfte entsteht. Bürgermeister Jürgen Eisen, Kreisbrandinspektor Benedikt Kramer und Klaus Butterhof, der Vorsitzende des Fördervereins, waren sich einig mit dem Kommandanten: Dass die Planungen nun konkrete Formen annehmen, sei nicht nur dringend notwendig, sondern im Blick auf die wachsenden Aufgaben angemessen und keinesfalls übertrieben. Im kommenden Jahr soll mit dem Bau des Feuerwehrhauses an der Unterrother Straße begonnen werden. Im Jahr 2020 könnten die Ehrenamtlichen dann ihren neuen Stützpunkt beziehen.
Für kleine Löschkräfte wird am 10. März die Kinderfeuerwehr „Illertisser Feuerdrachen“gegründet. 13 Kinder haben sich dazu bereits angemeldet. Das Angebot richtet sich an Buben und Mädchen ab der 1. Klasse bis zum zwölften Lebensjahr. Wie Jugendwart Martin Träger erklärte, sollen die „Feuerdrachen“keineswegs zu einer „Jugendfeuerwehr light“werden. Die Jüngsten würden unter fachkundiger Betreuung vielmehr miteinander Freizeit erleben und nebenbei mit Grundgedanken der Brandschutzerziehung vertraut gemacht werden. Im Alter von zwölf Jahren können die Kinder dann zur Jugendgruppe übertreten und für die „echte“Feuerwehrarbeit ausgebildet werden. Träger leitet derzeit 22 Feuerwehranwärter zwischen zwölf und 18 Jahren und damit die größte Jugendgruppe im Landkreis NeuUlm.
Bürgermeister Jürgen Eisen dankte in seinem Grußwort nicht nur für die umfangreiche Einsatztätigkeit, sondern auch für die stets konstruktive Zusammenarbeit bei der Planung des neuen Gerätehauses. Kreisbrandinspektor Benedikt Kramer verwies darauf, dass jeden zweiten Tag ein Einsatz in Illertissen laufe. „Und wenn es mehr werden, schafft ihr das auch“, so Kramer. Mit der Gründung der Kinderfeuerwehr, der Einstellung eines hauptamtlichen Gerätewartes und den anstehenden Fahrzeugbeschaffungen, hätten Stadt und Feuerwehr gezeigt, dass sie beispielhaft gut zusammenarbeiteten. Mit dem Lob: „Ich weiß, was ich an euch im südlichen Landkreis habe“, schloss der Kreisbrandinspektor.
Kommandant Erik Riedel hatte zuvor ausführlich über umfangreiche Einsatz-, Übungs- und Ausbildungstätigkeit berichtet – und damit gezeigt, dass sich die Aktiven weit über den reinen Einsatzbetrieb hinaus ehrenamtlich engagierten. Den anstehenden Neubau an der Unterrother Straße, so war sich Riedel mit Vereinsvorsitzendem Klaus Butterhof einig, müsse man statt „Gerätehaus“wohl eher „Feuerwehrzentrum“nennen. Es handle sich nämlich vielmehr um ein Projekt, in dem weitaus umfassendere Aufgaben, sowohl lokal als auch überregional, erledigt werden.