Mit neuem Konzept gegen das Vergessen
Anlässlich des Volkstrauertags tragen Schüler aller Altersstufen in Illertissen erstmals dazu bei, die Schrecken des Kriegs in Erinnerung zu behalten. Das kommt an
Das Gedenken der Toten beider Weltkriege am Volkstrauertag hat gestern in Illertissen gefühlt doppelt so lange gedauert wie in den Vorjahren: Denn es fand nach der Feier am Kriegerdenkmal mit Böllerschützen, Fahnenabordnungen, Stadtkapelle und Männerchor in der Schranne erstmals eine zeitgemäße Fortsetzung statt. Neu war auch, dass nach der Ansprache von Bürgermeister Jürgen Eisen, die mit dem Jugendförderpreis ausgezeichnete Poetin Isabel Eiselt ein Gedicht vortrug.
Damit Gewalt und Kriegsverbrechen in der nachfolgenden Generation nicht in Vergessenheit gerieten, wünschte sich Eisen, wie berichtet, eine neue Form des Volkstrauertags, an dem Kollegschüler mitwirken sollten. Sie taten dies in der Schranne auf eine, der jungen Generation angemessenen frischen Weise unter dem Motto „Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen“. Zu sehen war ein selbstgedrehter Kurzfilm in Schwarzweiß zu Bertolt Brechts Gedicht „Die Legende vom toten Soldaten“unter Regie von Kilian Eiselt, Betrachtungen zu Horaz’ Würdigung gefallener Krieger und eigene Texte zu Gewalt, Krieg und Frieden in Deutschland. Auf etlichen Stellwänden hatten die Schüler künstlerisch das Thema Volkstrauertag aufgearbeitet: In plakativen Formaten, woraus die Gründung des ersten Volkstrauertags am 28. Februar 1926 ersichtlich wurde sowie der spätere Missbrauch des Gedenktages durch Hitler. Zu sehen waren aber auch Zeichnungen und Porträts von ausgemergelten Gestalten oder Fotografien örtlicher Kriegerdenkmale. Die Chorkids des Kollegs unterstrichen mit ihren hellen Stimmen im Gottesdienst ebenso