Ihr Herz schlägt für Schwarz Gelb
Pfaffenhofer gründen den BVB-Fanklub – und das mitten in einer Hochburg des FC Bayern. Wie es dazu kam
Es ist nicht leicht, ein Borussia-Dortmund-Fan zu sein – zumindest nicht, wenn man in Bayern lebt. Gegen die Übermacht an FC-Bayern-Fans in der Region hat sich nun ein BVB-Fanklub gestellt. Ihr Name: Rote Erde 56. Gemäß dem alten Stadion in Dortmund; und dem Geburtsjahr von einem der Gründungsmitglieder, dem Pfaffenhofer Hermann Spiegler.
Eigentlich war der Verein ein Präsent: „Meine Kinder haben mir den Fanklub zu meinem 60. Geburtstag geschenkt“, erzählt Spiegler. Seit seiner Jugend ist der Pfaffenhofer eingefleischter BVB-Fan. Bereits im Alter von 14 Jahren fuhr er mit seinem älteren Bruder in das Dortmunder Stadion, um seiner Lieblingsmannschaft beizustehen. Insgesamt zehn Mal reiste der Architekt für Spiele in das RheinRuhr-Gebiet.
Für „Rote Erde 56“begab sich Spiegler auch schon nach Dortmund. In einem persönlichen Gespräch mit dem BVB-Fanbeauftragten musste der Verein genehmigt werden. „Sie achten darauf, dass wir keine Hooligans sind“, sagt der Pfaffenhofer. Wenn der Klub nach zwei Jahren immer noch besteht und aktiv ist, dann bekommt man ein Kontingent an Fußballtickets, wie Spiegler erläutert.
23 Mitglieder zählt der BorussiaFanklub. Der älteste Fan ist 71 Jahre, der jüngste gerade einmal vier Monate. Es ist der Enkel von Spiegler. Gemeinsam veranstalten die BVB-Fans Grillabende oder verfolgen die Spiele zusammen auf der Großleinwand, die der Pfaffenhofer in seinem Garten aufbaut.
In der Region sind zwar vorwiegend Bayern-Fans zu finden, aber angefeindet wurde Spiegler nie. „Es gab die ein oder andere Frotzelei, aber wir haben alle Verstand und leben friedlich miteinander.“Der 61-Jährige ist überzeugt, dass die BVB-Fußballer den Bayern dieses Jahr Paroli bieten können. „Ich denke, wir werden Meister“, hofft er.
Im Garten steht die Großleinwand