Drei Schicksale
„Ohne dich“ist eine Collage um das Thema: Wie mit dem Leben umgehen?
Die Hebamme Rosa (Katja Riemann) und der Therapeut Marcel (Charly Hübner) lieben sich sehr und teilen ihr Leben in ihrer schönen Wohnung hoch über Stuttgart gerne miteinander – wenngleich ohne Kind.
Die Kellnerin Motte (Helen Woigk) will dagegen am liebsten alleine sein in ihrem alten Eisenbahnwaggon. Aber sie ist schwanger – ausgerechnet von ihrem besten Freund Neo (Arne Gottschling), der nicht weiß, ob er schwul, hetero, bi oder gar nichts ist. Ihre Kollegin Mitra (Sarah Horvath) ist gerade frisch verliebt und auch keine Hilfe.
Währenddessen will Layla (Meral Perin) – die Putzfrau von Marcel und Rosa – nicht akzeptieren, dass Navid (Bijan Zamani) sie für eine jüngere Frau verlassen hat, mit der er eine Familie gründen will.
Drei Frauen, drei Schicksale – scheinbar einzeln, doch sind sie in Wahrheit alle miteinander verbunden. Rosa ist unheilbar an Krebs erkrankt und bereitet sich auf das Sterben vor – falls das überhaupt geht. Motte kommt eines Tages zu ihr und will ihr Kind gleich nach der Geburt zur Adoption freigeben. Leyla kann nicht aufhören, Navid mit ihren Anrufen oder sogar vor der Haustür zu belästigen.
Es wird geschrien und geheult, doch das gehört dann auch so, und es wird glücklicherweise an keiner Stelle kitschig oder gar pathetisch. Mal sind die Bilder hell und klar, dann wieder düster und kühl. So wie das Leben, möchte der kritische Betrachter da sagen – aber das trifft es ebenso wenig wie der im Film öfter fallende Satz: „Das Leben geht weiter.“Das ist natürlich eine Plattitüde, die schon auch stimmt. Nur halt nicht für alle.