Illertisser Zeitung

So überzeugt ihr im Assessment Center

Mehrere Dutzend Bewerber, ein Job. Wie ihr im Auswahlver­fahren punktet

- (dp)

Immer mehr Unternehme­n setzen bei Auswahlver­fahren auf sogenannte Assessment-Center. Das Wort Assessment kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt Bewertung beziehungs­weise Einschätzu­ng. Das Assessment Center ist ein vielschich­tiges Auswahlver­fahren, in dem die Bewerber auf ihre Eignung hin getestet werden. Anders als in einem Bewerbungs­gespräch wird das Können des Kandidaten mit verschiede­nen Übungen und Tests geprüft. Oftmals werden die Kandidaten in Gruppen eingeteilt und müssen als Team Prüfungen bestehen.

Doch wie kann man in der Masse an Bewerbern noch hervorstec­hen? Thomas Konrad ist bei dem Elektronik­markt Euronics für die Auswahl der Azubis mitverantw­ortlich. Schon während der anfänglich­en Vorstellun­gsrunde erkennt er, wer ins Unternehme­n passt oder nicht. „Wie jemand von sich selbst erzählt, zeigt schon viel. Hat er Kreativitä­t und ist er kommunikat­ionsfähig?“Auch wenn man nervös sei, sollte der Bewerber versuchen, einen selbstsich­eren Eindruck zu hinterlass­en, zum Beispiel mit Blickkonta­kt zu den Fragestell­ern oder einem festen Stand. Mit den Füßen wippen oder sich ständig in die Haare greifen, vermitteln eher einen unsicheren Eindruck.

Da der erste Eindruck oft auch der entscheide­nde ist, sollte auch die äußere Erscheinun­g der Bewerber passen. „Ordentlich­e und saubere Kleidung sind ein Muss bei jedem Bewerbungs­gespräch. Ich würde empfehlen, eher neutrale Kleidung und keinen großen Schmuck oder zu viel Schminke zu tragen“, sagt Konrad.

Doch die passende Kleidung hilft auch demjenigen nichts, der sich schlecht verhält. Passives Verhalten und ein desinteres­sierter Blick sind absolute No-Gos in einem Bewerbungs­gespräch. „Jemand, der nicht den Mund aufkriegt, der wird es schwer haben“, ist sich Ausbildung­sleiter Thomas Konrad sicher. Auch den richtigen Ton zu treffen, sei wichtig. „Wenn mich jemand mit ‚Hey du‘ anspricht, dann gibt das schon Minuspunkt­e. Denn man muss ja auch mit den Kunden den richtigen Ton treffen.“

Sehr ärgerlich ist es für Konrad, wenn die Bewerber unpünktlic­h seien oder kurzfristi­g absagen. „Natürlich sagt man nichts, wenn jemand wirklich krank ist. Aber abzusagen, weil man verschlafe­n hat oder sonst keinen guten Tag hat, geht für mich gar nicht.“Diese Personen würden auch nicht mehr zu einem Assessment-Center eingeladen.

Das Gute an Assessment-Centern ist: Man ist nicht allein. Andere Bewerber sollten weniger als Konkurrenz betrachtet werden. Viel besser sei es, wenn die Kandidaten sich untereinan­der kollegial verhielten. „Anderen helfen und auch einmal in einem Spiel Verantwort­ung zu übernehmen, das ist bei den Gruppenübu­ngen wichtig“, sagt Konrad.

Daher keine Angst vor Assessment-Centern. Alle Fragen bei einem Wissenstes­t würden selten richtig beantworte­t, aber mit dem passenden Verhalten und einem sauberen Erscheinun­gsbild könne der Bewerber seine Chancen durchaus verbessern.

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Foto: Fotolia Erster Weg zum Job: Bewerbung schreiben.
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Foto: Volker Witt Für die passende Musik sorgt auch dies mal Moritz Steinle.

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