Bitterer Abgang für Bobadilla
Nach dem 1:3 gegen Leverkusen schmerzt den Stürmer nicht nur die Niederlage
Das Gesicht von Raúl Bobadilla war nach dem Abpfiff immer noch schmerzverzerrt. Eine Hand legte er auf den geplagten Rücken. Der Leverkusener Julian Baumgartlinger hatte ihn dort bei einem Zweikampf mit seinen Stollen erwischt. „Mir tut der Rücken weh, das war ein heftiger und ein sehr hässlicher Schlag, den ich abbekommen habe“, so der Stürmer des FC Augsburg.
Dem 29-jährigen Argentinier tat aber nicht nur sein Rücken weh. Auch die 1:3-Niederlage gegen Bayer Leverkusen vor 25 010 Zuschauern in der Augsburger Arena hatte bei ihm eine tiefe Wunde hinterlassen: „Leverkusen hat einfach seine Chancen genutzt. Auch wir hatten die Möglichkeit, zumindest einen Punkt mitzunehmen – das war das eigentliche Ziel. Aber wir haben es einfach nicht hinbekommen.“Der Torjäger des FC Augsburg war am Freitagabend einer der Favoriten auf das 50000. Bundesliga-Tor gewesen. Diesen Eintrag in die Fußball-Geschichtsbücher sicherte sich der Leverkusener Karim Bellarabi mit dem 1:0 für Leverkusen nach 23 Minuten. Bellarabis Trikot bekommt nun einen festen Platz im deutschen Fußball-Museum in Dortmund. Bobadilla zuckte zum Jubiläumstreffer mit den Schultern: „Natürlich wäre es für mich schön gewesen, das 50000. Tor zu erzielen. Viel wichtiger wäre mir aber, mit dem FCA zu siegen. Das haben wir aber nicht geschafft.“Ob Bobadilla schwerer verletzt ist, soll eine Untersuchung am heutigen Montag klären. Für den FCA war es die zweite Niederlage in Folge (zuvor 0:2 in Mainz). Dabei wäre das 1:3 durchaus zu vermeiden gewesen. Doch im Angriff konnte Ja-Cheol Koo zwei dicke Möglichkeiten nicht verwerten und auch Bobadilla scheiterte mit einer Riesenchance an Bayer-Keeper Leno. Dazu erinnerte die Abwehr öfter an einen aufgeschreckten Hühnerhaufen. Vor allem beim 0:2 durch Chicharito (40.) war das Defensivverhalten katastrophal. Als der Ex-Leverkusener Dominik Kohr auf 1:2 (60.) verkürzte, keimte noch Hoffnung auf, doch erneut war es Chicharito, der fünf Minuten später alle Träume zerstörte.
„Das war nicht unbedingt nötig. Wir müssen uns in manchen Situationen cleverer anstellen“, ärgerte sich Augsburgs Manager Stefan Reuter. Als Kohr zum 1:2 traf, war Reuter überzeugt, dass sein Team noch etwas mitnimmt: „Kurz zuvor waren wir noch dran und hatten den Glauben, das Spiel zu drehen, aber wenn du das 1:3 bekommst, ist das ein Nackenschlag.“Trainer Manuel Baum haben vor allem die Fehler in der Abwehr geärgert: „In den letzten fünf Spielen haben wir zehn Gegentore bekommen. Das ist eindeutig zu viel.“