Bau für neues Wohnviertel kann starten
Gemeinderat befürwortet Bauantrag für ersten Abschnitt mit 44 Wohnungen
IMMENDINGEN – Lang hat es gedauert, nun wird die Realisierung des neuen Immendinger Wohnviertels im Gebiet „Hinterwieden II“endlich konkret. Der Gemeinderat gab in seiner jüngsten Sitzung das Einvernehmen zum Bauantrag eines Investors, der in vier dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern zunächst insgesamt 44 Wohnungen schaffen will. 55 weitere Wohnungen in fünf Gebäuden sowie ein Parkdeck sollen in einem zweiten Abschnitt später folgen.
Anlass zur Diskussion im letztmals in alter Besetzung tagenden Gremium gab eine geplante, bis zu acht Meter hohe Stützmauer, die für das Abfangen des vom angrenzenden Hang kommenden Wassers benötigt wird.
Der Gemeinderat hatte im April Baurecht für die neue, veränderte Bebauungslösung in Hinterwieden II geschaffen und einen zügigen Bauantrag des Bauträgers noch
in diesem Jahr festgeschrieben. Tatsächlich will der Investor nun im hinteren, Richtung Ippingen befindlichen Teilbereich des Bebauungsgebiets vier etwa 13 Meter hohe Wohnblöcke erstellen. Zwei davon sind quadratisch mit Seitenlängen von je 15,50 Metern. Ein weiteres ist 27 auf 14 Meter groß, das vierte mit der Technikzentrale 37 auf 14 Meter.
Wie Ortsbaumeister Martin Kohler erläuterte, seien für die 44 Wohnungen vorerst 62 oberirdische Autoabstellplätze geplant, was einen Stellplatzschlüssel von 1,4 je Wohneinheit bedeute. „Der vorgesehene Stellplatzschlüssel von 1,8 Plätzen je Wohneinheit wird erst bei der Umsetzung der gesamten Maßnahme mit den geplanten 99 Wohnungen und
174 Parkplätzen erreicht“, so Kohler. Dann nämlich wird auch das Parkdeck für die gesamte Wohnanlage gebaut. Dieses bildet quasi den Ersatz für die vom vorigen Investor noch projektierte, letztlich aber wirtschaftlich nicht mehr finanzierbare Tiefgarage.
„Der Bauträger ist nun noch wegen der notwendigen Stützwand gegen den
Hang an die Gemeindeverwaltung herangetreten“, so Kohler weiter. Eigentlich wollte man eine aus Steinkörben bestehende Gabionenwand anbringen. Diese eignet sich laut Wasserwirtschaftsamt aber nicht dazu, das vorhandene Hangwasser aufzufangen und in den Weisenbach weiterzuleiten. Stattdessen solle jetzt eine Bohrpfahlwand aus Beton entstehen, wie der Ortsbaumeister erläuterte. Diese sei zwischen drei und acht Meter hoch, wird in Richtung Hang sowie teilweise in Richtung der vorhandenen Bebauung angebracht und mit Efeu begrünt.
Ippingens Ortsvorsteher Christian Butschle bedauerte, dass die Gemeinde bei der Bebauung von Hinterwieden II „mehr und mehr Abstriche“machen müsse. Beim einstigen Investor habe man die Parkplätze in einer Tiefgarage und darauf eine große Grünf läche zwischen den neun Mehrfamilienhäusern gehabt. Butschle fand es schade, dass das Wohngebiet nun ganz anders gestaltet werde, oberirdische Parkflächen habe und nun auch noch eine Betonwand am Hang entstehe.
Bürgermeister Manuel Stärk hielt ihm entgegen, dass es nichts nütze, über die vergangene Planung zu diskutieren. Für das Hangwasser brauche man eine technisch machbare Lösung. „Wir sind der Ansicht, dass die geplante Stützwand mit Begrünung auch optisch noch vertretbar ist“, so
Stärk. Nach der Bebauung sei die Wand dann ohnehin nach außen nicht mehr sichtbar. Gemeinderätin Ute Scharre-Grüninger wies auf die notwendige Absicherung des oberhalb der Wand verlaufenden, forstwirtschaftlichen Wegs hin. CDU-Fraktionschef Clemens Knoblauch sprach sich zugunsten des Bauantrags aus. „Wir sind froh, wenn es vorangeht“, betonte er, ehe das Gremium einstimmig grünes Licht gab.
Bauvorgaben: Nach Vorliegen der Baugenehmigung des Landratsamts hat der Investor sechs Monate Zeit, um mit dem Bau der 44 Wohnungen zu beginnen. Fertiggestellt sein müssen die ersten vier Mehrfamilienhäuser dann innerhalb von drei Jahren. Start für die Verwirklichung ist am nördlichen Rand des Gebiets, also in Richtung Ippingen. Weiterentwickelt wird das Wohnviertel in Richtung des neuen Feuerwehrhauses. In einer zweiten Stufe folgen im Endausbau noch fünf weitere Wohnblöcke mit 55 Wohnungen und ein Parkdeck.