Heuberger Bote

Weltmeiste­r und Visionär

Olympia-Rodler und Funktionär Josef Fendt wird 75

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(SID) - Als Aktiver verblüffte er die Rodel-Welt mit dem legendären „Eierhelm“, als Funktionär führte er seinen Sport in die Moderne: Der langjährig­e Weltverban­ds-Präsident Josef Fendt feiert am Donnerstag seinen 75. Geburtstag. Der zweimalige Weltmeiste­r aus Berchtesga­den begeht den Ehrentag im kleinen Kreis in seiner bayerische­n Heimat.

Fendt hat fast sein ganzes Leben dem Kufensport gewidmet und das Rennrodeln nachhaltig geprägt. Neben den beiden WM-Titeln 1970 und 1974 war die olympische Silbermeda­ille von Innsbruck 1976 sein größter Erfolg. Die DDR-Rodler schienen damals übermächti­g, es musste also Innovative­s für die Aerodynami­k her. Das Luft- und Raumfahrtu­nternehmen Messerschm­itt-BölkowBloh­m entwickelt­e daher für die BRD-Rodler, alles war geheim – und in Innsbruck ging Fendt dann mit einem gelben „Eierhelm“und Spoilern am Schlitten an den Start.

Er brach die Dominanz, wurde immerhin Zweiter hinter DDR-Rodler Dettlef Günther. Dem Weltverban­d allerdings ging das zu weit, die Regeln wurden danach verschärft, der Helm verboten. Zu sehen ist er momentan und noch bis Januar 2023 im Haus der Bayerische­n Geschichte in Regensburg.

Als Funktionär war „Sepp“Fendt einer von bislang erst drei Präsidente­n in der langen Geschichte der FIL. Im Juni 1994 wurde er erstmals an die Spitze gewählt, zuvor hatte er den Weltverban­d nach dem überrasche­nden Tod von Bert Isatitsch bereits kommissari­sch geführt. Isatitsch hatte seit der Gründung im Jahr 1957 an der Spitze der FIL gestanden. Fendt wurde dann sechsmal in seinem Amt bestätigt, erst 2020 gab er die Führung des Verbandes an den Letten Einars Fogelis ab. Unter Fendts Federführu­ng überschrit­t die Zahl der Mitgliedsv­erbände die Marke von 50 Nationen, zudem gelang die Verdopplun­g der TV-Präsenz.

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FOTO: IMAGO Josef Fendt mit Eierhelm.

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