Hans-Georg Stritzel erhält Bürgermedaille
Autor, Organisator, Kommunalpolitiker: 85-Jähriger wird für vielfältiges Engagement ausgezeichnet
NEUHAUSEN OB ECK (wr) – Die Gemeinde Neuhausen ob Eck hat mit Hans-Georg Stritzel einen neuen Träger der Bürgermedaille. Diese wird nur an Persönlichkeiten verliehen, die sich auf kulturellem, sozialem, sportlichem, wissenschaftlichem, öffentlichem oder sonstigem Gebiet über das übliche Maß hinaus um die Gemeinde oder ihre Bürgerschaft verdient gemacht haben.
Hans-Georg Stritzel war von 1973 bis 1980 Kommandeur des Fernspähausbildungszentrum 900 in Neuhausen ob Eck mit Ausbildungspersonal der USA, Großbritannien, Belgien, Italien und Griechenland. Stritzel verlegte die erste Fernmeldeverbindung des Ortes an die Skihütte des SAV Neuhausen. Bei zahlreichen Veranstaltungen mit den örtlichen Vereinen sorgte er dafür, dass der Nikolaus aus einem Hubschrauber zu Kindern sprang.
Der neue Bürgermedaillenträger gehörte von 1975 bis 1989 dem Gemeinderat an und war von 1980 bis 1989 erster Bürgermeisterstellvertreter. Dabei hat er auch die zweite und dritte Verpflichtung von seinem langjährigen Freund und Bürgermeister Walter Renner vorgenommen. Als Beauftragter des Gemeinderates war Stritzel für das Kultur- und Sportprogramm der Gemeinde zuständig. Er organisierte im Auftrag der Gemeinde 26 kulturelle Veranstaltungen wie das „Ohnsorg-Theater Hamburg“und 23 Sportveranstaltungen, aus denen die Boxveranstaltungen um den Silberdistelpokal mit Militärmannschaften aus zwanzig Nationen aus Europa, den USA und Afrika. Darunter waren Weltmeister und Teilnehmer an Olympischen Spielen.
Zudem gründete er den Fallschirmsportclub 900 und war deren erster Vorsitzender und war langjähriges Mitglied der Volkstanzgruppe beim SAV Neuhausen. Als Ausschussmitglied der Handballabteilung des TSV Neuhausen organisierte er bundesweite Handballturniere mit bis zu 64 Mannschaften. Als Mitglied des Heimatvereins Neuhausen katalogisierte und archivierte Stritzel in Zusammenarbeit mit Heinrich Bastuck rund 12 000 Bilder des Vereins und hielt sie in einem Archivbuch fest.
Auch in zwei Amtszeiten als Elternbeiratsvorsitzender der damaligen Grund- und Hauptschule setzte sich Stritzel dafür ein, dass Neuhauser Schüler die zwei ersten Klassen in Schwandorf besuchen konnten.
Stritzel machte sich zudem als Autor einen Namen. Es begann mit der „Geschichte des Flugplatzes Neuhausen ob Eck von 1935 – 1963“. Vier Jahre investierte er in die Forschung und Erarbeitung des Ortsippenbuches Neuhausen ob Eck und gab es heraus. Ebenso erschien im Jahr 2010 das Ortssippenbuch in Schwandorf, an dem Stritzel zwei Jahre intensiv forschte. Für mehrere Beiträge und Veröffentlichungen beim Kreisarchiv war Stritzel mitverantwortlich. Zuletzt gab er 2021 die Broschüre „Verführte Jugend im Dritten Reich“, am Beispiel der „drei jüngsten Kriegsopfer aus unserem Dorf “heraus.