Interesse an Solarenergie steigt in der Region
60 Prozent der Dachfläche müssen seit 1. Mai belegt werden – PV-Netzwerk berät Häuslebauer
(sz) - In Baden-Württemberg müssen seit dem 1. Mai neue Wohngebäude mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet sein. Damit ist nach neuen Nichtwohngebäuden und Parkplätzen die nächste Stufe der Solarpflicht des Landes in Kraft getreten. Geschäftsführer Franz Pöter vom Solar-Cluster Baden-Württemberg rät allen zukünftigen Hausbauern: „Nutzen die die Dachfläche möglichst ganz und bauen sie größer als verlangt. So können Hauseigentümer den günstigen Solarstrom auch für die zunehmend nachgefragten Wärmepumpen und E-Autos selbst nutzen.“
Auch die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz sei möglich, aber weitaus weniger profitabel, heißt es in einer Pressemitteilung der Energieagentur SchwarzwaldBaar-Heuberg.
In der Region Schwarzwald-BaarHeuberg ist das Interesse an Photovoltaik in den vergangenen Wochen in Folge des Ukraine-Krieges stark gestiegen. „Sehr viele Bürger erkundigen sich, was sie tun können, um Energie zu sparen und wollen wissen, ob auch ihr Dach sich eignet“, wird Tobias Bacher, Geschäftsführer der Energieagentur SchwarzwaldBaar-Heuberg, in der Mitteilung zitiert. „Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach lohnt sich immer,“so Bacher weiter, „mit ihr wird man zum Stromerzeuger. Das trägt zu mehr Unabhängigkeit der eigenen Stromversorgung bei und zu einem grüneren Strommix.“
Der Strom wird als Eigenstrom entweder für Beleuchtung und elektrische Geräte oder das Elektroauto teilweise selbst verbraucht. Das entlastet die Stromnetze und reduziert die Rechnung des Stromversorgers. Den anderen Teil des Stroms, der nicht selbst verbraucht werden kann, speisen die Anlageneigentümer gegen eine Vergütung in das öffentliche Netz ein.
Für Dimitri Vedel, Projektleiter des PV-Netzwerks von der Bodensee-Stiftung, ist klar, dass so ein zusätzlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird. „Kommunen und Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran, tun etwas für den Klimaschutz“, so Vedel weiter, „und senken mit jeder neuinstallierten Anlage ganz nebenbei die eigenen Energiekosten“. Das schone die Haushalte und trage erheblich zur Akzeptanz bei. Das PV-Netzwerk SchwarzwaldBaar-Heuberg wird sein Beratungsund Informationsangebot in der Region über die Solarpflicht hinaus weiter ausbauen und Städte und Gemeinden unterstützen, eigene Solarprojekte zu initiieren.