Heuberger Bote

Kanada zu stark für DEB-Auswahl

Deutschlan­d verliert zum Auftakt der Eishockey-WM mit 3:5, zeigt aber auch gute Ansätze

- Von Kristina Puck und Carsten Lappe

(dpa) - Deutschlan­ds Eishockey-Nationalte­am ist wie beim Olympia-Fiasko mit einer Niederlage gegen Kanada ins WM-Turnier gestartet. Beim 3:5 (0:2, 1:3, 2:0) gegen den Titelverte­idiger zeigte sich die Auswahl von Bundestrai­ner Toni Söderholm am Freitagabe­nd in Helsinki aber verbessert und gewillt, den Fehltritt von Peking vergessen zu machen. Gegen den anders als bei Olympia aus NHLStars rekrutiert­en Rekordcham­pion leistete sich das verjüngte Nationalte­am zu viele Fehler und muss sich für die zweite Aufgabe steigern: Gleich am Samstagabe­nd (19.20 Uhr/Sport1 und MagentaSpo­rt) ist Deutschlan­d gegen den Olympia-Dritten Slowakei wieder gefordert.

„Ich glaube, es geht so in Ordnung. Sie haben uns für einige Fehler im ersten Drittel bestraft, das zweite Drittel war dann ganz okay, aber das Ergebnis halt nicht“, sagte Söderholm bei Sport1. „Das war okay, denke ich. Wir können uns im Turnierver­lauf noch steigern“, sagte NHL-Profi Tim Stützle.

Gegen starke Kanadier waren Treffer von Marc Michaelis (28. Minute), Matthias Plachta (42.) und NHL-StarVertei­diger Moritz Seider (53.) zu wenig. Die NHL-Profis Cole Sillinger (9.), Pierre-Luc Dubois (18./32), Kent Johnson (34.) und Noah Gregor (38.) nutzten die Nachlässig­keiten im deutschen Spiel gnadenlos aus.

Söderholm erlebte somit bei der Weltmeiste­rschaft in seiner Heimat einen unschönen Einstand, auch wenn der Eindruck deutlich besser war als vor drei Monaten beim 1:5 in Peking. „Der Charakter und die Stimmung in der Mannschaft ist schon gut, die Jungs unterstütz­en einander“, sagte Söderholm.

An die WM 2021 in Riga reichte die Leistung aber nicht heran. Vor einem Jahr hatte ein überragend­er Torhüter Mathias Niederberg­er die Deutschen auf dem Weg ins Halbfinale von Riga zum ersten WM-Sieg über Kanada seit 25 Jahren geführt. Philipp Grubauer von den Seattle Kraken aus der NHL konnte die Niederlage diesmal nicht verhindern und war noch nicht der starke Rückhalt. Auch angesichts der geringen Pause ist es nicht ausgeschlo­ssen, dass gegen die Slowaken Niederberg­er vom Meister Eisbären Berlin spielt.

Auch gegen die Slowakei gilt es, eine Olympia-Enttäuschu­ng vergessen zu machen: Das 0:4 in Peking hatte zum Aus vor dem Viertelfin­ale geführt. „Dann heißt es einfach, drei Punkte mitzunehme­n“, forderte Seider mit Blick auf das zweite WM-Spiel.

Anders als in Peking fand Deutschlan­d diesmal gegen das EishockeyM­utterland Kanada ordentlich in die Partie. Bei Olympia hatten drei schnelle Gegentore früh besiegelt und die Richtung für den enttäusche­nden Turnierver­lauf

vorgegeben. Ohne Gegentor überstand der Außenseite­r die ersten zehn Minuten aber wieder nicht.

Das erst 18 Jahre alte Ausnahmeta­lent Sillinger überwand Grubauer, als die deutsche Abwehr den Puck nicht aus dem eigenen Drittel brachte. Das 0:2 von Dubois wirkte fast wie eine Kopie. Doch der WM-Vierte von 2021 steigerte sich, war zu Beginn des Mittelabsc­hnitts klar überlegen und belohnte sich mit dem Anschlusst­reffer. Dumme Strafzeite­n aber brachten den Favoriten zurück. In Überzahl spielte Kanada clever, konsequent und eiskalt die spielerisc­he und läuferisch­e Überlegenh­eit aus. Im Schlussdri­ttel reichte es für Deutschlan­d in Überzahl nur noch zu Ergebnisko­smetik.

Deutschlan­d – Kanada 3:5 (0:2, 1:3, 2:0).

– Tore: 0:1 Sillinger (08:06), 0:2 Dubois (17:22), 1:2 Michaelis (27:24), 1:3 Dubois (31:37), 1:4 Johnson (33:39), 1:5 Gregor (37:35), 2:5 Plachta (41:13), 3:5 Seider (52:35). Strafmin.: Deutschlan­d 4 – Kanada 0. – Zuschauer: 4632.

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FOTO:ANTTI AIMO-KOIVISTO/IMAGO Das deutsche Nationalte­am um Tim Stützle (Mitte) muss zum WM-Auftakt gegen Kanada einen Rückschlag hinnehmen.

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