Karl Schwarz erhält Landesehrennadel
Der Nendinger widmet bis heute sein ehrenamtliches Engagement der Fasnet
– Ehrungen kennt er bereits – aber diese Ehrung dürfte für Karl Schwarz aus Nendingen eine ganz besondere sein. Er erhielt am Donnerstag von Oberbürgermeister Michael Beck die Landesehrennadel im Tuttlinger Rathaus überreicht. Damit würdigt das Land seine großen Verdienste im Ehrenamt – insbesondere im Zusammenhang mit der Fasnet.
Bei Karl Schwarz stand und steht bis heute die Fasnet im Mittelpunkt seines ehrenamtlichen Engagements. Die Auszeichnung und Würdigung mit der Landesehrennadel bezeichnete Michael Beck als „Lebenswerk im Zeichen der Fasnet“. Erst im vergangenen Herbst erhielt Schwarz bei der Brauchtumer-Tagung die Auszeichnung „Till Eulenspiegel“.
Der Oberbürgermeister erinnerte daran, dass er 1969 zu den Gründungsmitgliedern der Nendinger Narrenzunft gehörte – damals als 20Jähriger. Er habe früh Ämter und damit auch Verantwortung übernommen, fungierte fünf Jahre lang bis 1975 als Schriftführer, bis 1980 als Zunftmeister, um weitere zwei Jahre als Mitglied des Narrenrats ehrenamtlich tätig zu sein. Zudem hatte er vier Jahre bis 1986 die Aufgaben als Schatzmeister inne, ehe Karl Schwarz für zehn Jahre erneut das Amt als Zunftmeister übernahm und anschließend bis heute Ehrenzunftmeister ist. „Karl Schwarz übernahm aber nicht nur offizielle Funktionen, sondern er lebt mit und für den Verein – legendär sind die Spaghetti-Essen, die er gemeinsam mit seiner Frau Erika für die Narrenblättleverkäufer ausrichtete, ebenso sein besonderes Engagement für den Nendinger Narrenschuppen“, weiß Beck. Auch darüber hinaus trage er zur Lebendigkeit des Nendinger Vereinswesens bei.
Seine handwerklichen Fähigkeiten im Interesse der Vereine setze er gekonnt ein. „Als leidenschaftlicher
Schreiner fertigte Karl Schwarz über viele Jahre die Gastgeschenke an, wenn die Narrenzunft Nendingen unterwegs war – seine „Mäskletafeln“zieren viele Vereinsheime und Zunftstuben“, weiß der RathausChef. Michael Beck überreichte ihm schließlich die Landesehrennadel und die dazugehörige Verleihungsurkunde.
Das Engagement von Schwarz reicht auch überregional bis zum Narrenfreundschaftsrings Schwarzwald-Baar-Heuberg. Der Präsident dieses Freundschaftsring Kurt Szofer weiß das Engagement von Schwarz zu schätzen. „Die Pflege und Weitergabe unseres Brauchtums an die Jugend war ihm immer ein besonderes Anliegen“, sagte Szofer und erinnerte an das Engagement bei der Ausstellung im Narrenschopf in Bad Dürrheim 2010 und ebenso an die „Mäskletafeln“, die er als Gastgeschenke für die Ringtreffen anfertigte. Von 1990 bis 2021 war er ein fester Bestandteil der Brauchtumskommission. Nun gehört er dem Ehrenrat des Freundschaftsrings an.
„Er hat immer das Wohl der Narren, seiner Heimatzunft und des Narrenfreundschaftsringes in den Vordergrund gestellt. Karl Schwarz hat meist im Hintergrund gearbeitet, wobei auf seinen Einsatz, seine Ideen und auf seine Persönlichkeit immer Verlass war“, weiß Szofer zu schätzen.
Lob hatte auch der Zunftmeister Stefan Lehrmayer von der Narrenzunft
Nendingen im Gepäck. Dieser weiß, dass für den Geehrten der mittlerweile abgebrannte Narrenschuppen am Nendinger Ortseingang ein besonderes Anliegen gewesen sei. „Hier hat er den Nendinger Narrenfreunden einen Ort gegeben, an dem man sich auch außerhalb der Fasnet treffen und die Freundschaften pflegen konnte. Am Anbau dieses Schuppens 1995 habe er „maßgeblich“mitgewirkt. Auf seine Bemühungen gehen auch das Narrenbaumstellen, der Narrenmarkt und vieles mehr zurück, wie das Nendinger Wasserfest.
Sein langjähriger Freund und Weggefährte Theo Vopper hatte zum Schluss ein treffendes Gedicht für Schwarz parat, das ebenso sein ehrenamtliches Engagement und Herzblut in den Fokus rückte. „Du schmiedest Ideen, es sprudelt nur so, sitzt abends im Kämmerlein, bist ganz k. o., du bringst aber diese Gedanken dann ein, zum Wohle für deinen, so lieben Verein.“
Alle Redner bedankten sich schließlich mit Geschenken bei ihrem Karl Schwarz für die viele Arbeit, ganz besonderes im Zusammenhang mit der schwäbisch-alemannischen Fasnet – egal ob in der Narrenzunft Nendingen oder dem Narrenfreundschaftsring Schwarzwald-Baar-Heuberg. Ebenso erhielt seine Frau Erika Geschenke. Für die musikalische Umrahmung sorgten von der Musikschule Tuttlingen Karlina Krause am Violoncello sowie Dorothèe Höppner an der Violine.