Facebook-Konzern soll künftig Meta heißen
(dpa) - Der FacebookKonzern gibt sich einen neuen Namen und will die Kommunikationsplattform der Zukunft entwickeln. Die Dachmarke Meta soll künftig über Diensten wie Facebook und Instagram stehen, wie Firmengründer Mark Zuckerberg bekanntgab.
Mit den neuen Namen will der Konzern auch stärker aus dem Schatten seiner ursprünglichen und bisher wichtigsten Plattform Facebook treten. Zur Firmengruppe gehören neben Instagram auch die Chat-Apps WhatsApp und Messenger. Diese einzelnen Dienste werden ihre Namen behalten.
Das „Metaverse“basiert nach der Vision des Facebook-Gründers zum einen auf der virtuellen Realität (VR), bei der Nutzer mit Spezialbrillen auf dem Kopf in digitale Welten eintauchen. Baustein dafür ist die sogenannte erweiterte Realität (AR, Augmented Reality), bei der digitale Inhalte auf Displays oder mitmilfe von Projektorbrillen eingeblendet werden.
Noch am Donnerstag meldete der Konzern bei der US-Börsenaufsicht SEC die Namensänderung von Facebook, Inc. zu Meta Platforms, Inc. an. Das Börsenkürzel der Aktie soll zum 1. Dezember von „FB“zu „MVRS“umgestellt werden.
Für europäische Nutzer ändert sich vorerst nichts – für sie ist zunächst weiter die irische Tochter Facebook International zuständig. An einer Neuordnung werde noch gearbeitet, sagte die für Mitteleuropa zuständige Managerin Angelika Gifford.
- Johannes Schwörer hat ein gutes Gedächtnis. An das Gespräch mit dem Lieferanten wird er sich erinnern. Vielleicht erst in einigen Jahren. Vielleicht früher. Wenn sich der Markt gedreht hat und er am längeren Hebel sitzt. Denn das, was der Vertreter ihm da aufgetischt hatte, macht den bodenständigen Chef des Fertighausherstellers Schwörer Haus aus Hohenstein-Oberstetten im Landkreis Reutlingen auch mit einigen Tagen Abstand noch wütend. Es ging um gestiegene Rohstoffkosten und um Preise, die Schwörer künftig zahlen soll.
„Ich habe ihm gesagt, dass ich seine Kalkulation nicht nachvollziehen kann“, erzählt der Unternehmer im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Selbst wenn die Rohstoffkosten so gestiegen seien, wie von dem Lieferanten behauptet, könne unmöglich ein solch hoher Preis herauskommen, den er jetzt von ihm verlange. Da haben Sie Recht, habe der Lieferant entgegnet. Aktuell bekomme er am Markt aber diesen Peis, und wenn Schwörer den nicht zahlen wolle, dann gebe es auch kein Material. Basta.
„Es ist eine Abzocke“, sagt Schwörer und beklagt, dass in den vergangenen Monaten etliche Lieferanten das Attribut partnerschaftlich in der Geschäftsbeziehung über Bord geworfen hätten. „Stattdessen gilt das Motiv: Das kriege ich jetzt, und das verlange ich auch.“Am Ende, sagt Schwörer, schädigt das alle.
Aktuell sitzt Schwörer am kürzeren Hebel. Denn die gestiegenen Einkaufspreise für Farben, für Putze, für Rollladenmotoren – praktisch für alles – kann er nicht an seine Kunden durchreichen. „Das müssen wir bei bestehenden Verträgen auf unsere Kappe nehmen“, sagt der Unternehmer. Schwörer Haus gewährt, wie die Wettbewerber auch, privaten Hauskäufern nämlich eine Festpreisgarantie, sodass den Herstellern davongaloppierende Preise das Leben schwer machen. Zumindest bei den Holzpreisen scheint die Branche das Schlimmste überstanden zu haben. Seit rund zwei Monaten sinken die Notierungen für den Rohstoff Nummer 1 im Fertighausbau wieder. Und der Boden, glaubt Schwörer, ist noch nicht erreicht.
An der Festpreisgarantie will die Branche trotz dieses Risikos nicht rütteln. Zum einen, weil sie Basis der Finanzierung ist. Keine Bank würde einen Kredit ausreichen, wenn die Endsumme des Bauvorhabens plötzlich 30 000 Euro teurer ist, die Finanzkraft des Darlehensnehmers aushebelt und die Bedienung der Kreditraten gefährdet. Zum anderen, weil die Preiszusage ein wesentlicher Bestandteil für das Zustandekommen von Verbraucherverträgen ist. „Ich bin mir nicht sicher, ob Verträge mit Preisgleitklauseln in unserer Branche überhaupt rechtswirksam sind“, sagt Schwörer. Das müssten wohl Gerichte klären. Doch darauf ankommen lassen will es der Unternehmer gar nicht erst.
Muss er auch nicht. Denn von den Materialkostenproblemen einmal abgesehen, reitet die Branche auf einer Welle des Erfolgs. Und das schon seit Jahren. Die im Bundesverband deutscher Fertigbau (BDF) organisierten Fertighaushersteller haben ihren Anteil an den Neubauten von Ein- oder Zweifamilienhäusern hierzulande auf zuletzt 22 Prozent gesteigert. In einigen Bundesländern liegt er sogar deutlich darüber, Baden-Württemberg markiert mit 40 Prozent die Spitze im Ranking.
Johannes Schwörer führt das auf mehrere Gründe zurück. Zum einen hat die Branche mit den Anfängen des Fertighausbaus in den 1950erJahren, der von einem einfachen und uniformen Baustil geprägt war, nichts mehr gemein. Heute kann sich der Kunde sein individuelles Traumhaus auch als Fertighaus bauen lassen – fast alles ist möglich. Auch preislich. Zwischen 200 000 Euro und zwei Millionen Euro werden heute für ein Schwörer Haus aufgerufen. Zum anderen sorgt der hohe Vorfertigungsanteil dafür, dass beim Zusammenbau auf der Baustelle nicht mehr viel schiefgeht, Kosten und Zeitplan eingehalten werden. Und dann hat die Branche über die Jahre eine bei Fertighäusern anfänglich stets gestellte Frage zur Zufriedenheit der Kunden beantwortet: Wie lange hält denn das? „Die Häuser, die wir in den 1960er-Jahren gebaut haben, stehen alle noch“, sagt Schwörer mit einem Schmunzeln.
Den Vorfertigungsanteil quantifiziert der Unternehmer bei Schwörer Haus auf „65 Prozent“. In der Praxis sieht das dann so aus, dass von der hochautomatisierten Produktionslinie am Stammsitz in HohensteinOberstetten, wo das Unternehmen gut 1500 Mitarbeiter beschäftigt,
Wände mit eingebauten Türen und Fenstern, verlegter Elektroinstallation und Fließen das Werk Richtung Baustelle verlassen. Dort werden die verschiedenen Wand-, Decken- und Dachelemente zusammengesetzt, was bei einfachen Hausformen binnen eines Tages, bei komplizierteren maximal drei Tage dauert. Der Innenausbau nimmt dann noch einmal sechs bis acht Wochen in Anspruch.
Doch die rasante Bauzeit ist nur die halbe Wahrheit. Denn von der Bestellung bis zur Schlüsselübergabe müssen sich Fertighauskäufer aktuell rund zwei Jahre gedulden. Die Wartezeiten sind zuletzt deutlich gestiegen, was vor allem mit den Vertriebserfolgen der Branche zu tun hat. „Wir haben dieses Jahr sehr gut verkauft“, berichtet Schwörer, der das auf Preiserhöhungen bei Neuverträgen von 17 bis 20 Prozent und damit zusammenhängende Vorzieheffekte