Heuberger Bote

Wo bleibt der sportliche Wert?

- Von David Zapp ●» d.zapp@schwaebisc­he.de

Nein, auch der Württember­gische Fußballver­band tut sich im zweiten Pandemieja­hr nicht leicht, den coronabedi­ngt zwangs- pausierend­en Spielbetri­eb der Amateurlig­en irgendwie zu einem Ende entgegenzu­führen, mit dem die Vereine leben können.

Während der Profifußba­ll unter Ausschluss der Fans weitermach­en darf, ruht in den Amateurlig­en seit Monaten der Ball. Und wie es derzeit aussieht auch noch eine ganze Weile länger. Aber die Zeit drängt, denn nicht einmal die Hinrunde ist annähernd zu Ende gespielt. Für etwaige Relegation­sspiele wird es eng. Was also tun? War es für das Gros der Verein in der vergangene­n Saison noch opportun, dass mit Hilfe einer Quotienten­regel Aufsteiger ermitteln und Absteiger gleichzeit­ig verschont wurden, so ist dies ein zweites Mal in Folge nicht möglich. Das Ligensyste­m würde schlichtwe­g bersten.

Der WFV wäre gut beraten, die Saison 2020/21 schon jetzt ad acta zu legen und zu annulliere­n. Sportlich wäre dies die fairste Option. Denn: Welchen sportliche­n Wert soll eine Saison beziehungs­weise Hinrunde besitzen, die im Härtefall für Mannschaft­en nur zu 75 Prozent ausgespiel­t wird, nur um dann mittels eines Quotienten über Auf- und Abstieg zu entscheide­n? Keinen.

Profitiere­n werden nur die Arrivierte­n, zu Lasten geht das aber vor allem der Aufsteiger, die in einer neuen Klasse ums Überleben kämpfen und sich in einer Hinrunden erst freischwim­men mussten, um dann in der Rückrunde mithalten zu können. Diese Option fällt somit weg. Abbruch und Annullieru­ng – alles andere wäre Wettbewerb­sverzerrun­g.

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