Donauradweg bleibt voll gesperrt
Baumfällarbeiten zwischen Mühlheim und Fridingen aus Sicherheitsgründen unumgänglich
FRIDINGEN – Eine forstliche Verkehrssicherung macht seit einer Woche vielen Radfahrern einen Strich durch die Rechnung: Der vielbefahrene Donauradweg zwischen Mühlheim und Fridingen ist voll gesperrt. Und daran soll sich in den kommenden Wochen erstmal nichts ändern.
Sicherheit geht vor – das gilt auch auf dem Donauradweg zwischen Mühlheim und Fridingen. Vier Forstmitarbeiter sind ab dem Hintelestal bis Fridingen seit einer Woche mit Hochdruck dabei, Bäume zu fällen, die drohen umzustürzen. „Wir hatten 2019 Glück, als ein Baum auf den Radweg gestürzt ist und fast ein Radfahrer verletzt wurde.“Im Herbst seien weitere Bäume umgekippt, was ein weiteres Alarmzeichen gewesen sei. „Deshalb war es unbedingt nötig, die Sicherung durchzuführen. Das geht aus Sicherheitsgründen nur mit einer Vollsperrung“, sagt der Kreisforstamtsleiter des Landkreises Tuttlingen, Karlheinz Schäfer.
Die Arbeiten hätten laut ihm bereits mehrere Wochen früher stattfinden sollen. Da aber einem zuständigen Waldarbeiter bei der Sturmholzaufarbeitung bei Fridingen ein
Unfall passiert sei, sei es aufgrund Personalmangels zu Verzögerungen gekommen. „Wir mussten umplanen. Die Baumfällarbeiten finden deshalb nun in der empfindlicheren Zeit um den Frühlingsanfang statt. Wir bitten um Beachtung der Vollsperrung“, sagt Schäfer. Nach Rücksprache
mit den Mitarbeitern würden die Arbeiten sehr gut vorankommen. Geplant ist, sie bis kurz nach Ostern abgeschlossen zu haben.
Mit schweren Geräten und kniffligen Hiebarbeiten gehen die Mitarbeiter im angrenzenden Wald zu Werk. „Wir sind gut ausgerüstet. Es sind hochgefährliche Bäume dabei, was die Dringlichkeit bestätigt“, so die Einschätzung des Kreisforstamtsleiters. Gefällt werden instabile Buchen, Eschen, Fichten und Kiefern. Vor allem auf die Trockenheit in den vergangenen zwei Jahren seien die Beschädigungen zurückzuführen. Wurzelschäden und Fäule seien unter anderem die Gründe, die die Bäume zum Umstürzen bringen würden; auch das Eschentriebsterben ist ein Thema, genauso die Rotfäule bei den Fichten am Standort, erkennbare Weißfäule bei den Buchen und generell das Alter.
Die Hiebarbeiten finden auf einem rund einem Kilometer langen Teilstück im Hang entlang des Radwegs kurz vor Fridingen statt. „Dieser Bereich ist sehr sensibel einzustufen, gerade, was Artenschutz und Erholung betrifft. Es sind vielfältige Schutzgüter vorhanden: Das Areal liegt im Naturschutzgebiet, ist FloraFauna-Habitat
und Vogelschutzgebiet. Es sind Waldbiotope, Einzelhabitate und Lebensraumtypen betroffen“, so Schäfer. Ein Teil des abgestorbenen Holzes soll im Wald als Totholz quer liegenbleiben und als Biotop dienen, was positive Auswirkungen auf den Artenschutz habe. „Wir schaffen durch das Totholz wichtigen Lebensraum für viele Käferarten und lassen es absichtlich liegen.
Der Bereich der Baumfällarbeiten gehört zum Stadtwald Fridingen. „Wirtschaftlich gesehen wird daran nichts verdient. Es ist ein Defizitgeschäft“, sagt Schäfer.