Gold für Alisha Pawlowski, Silber für Anna Schall
Triumph für Leichathleten der LG Tuttlingen-Fridingen bei Deutscher Jugendmeisterschaft in Neubrandenburg
- Einen großen Erfolg haben die Leichtathleten Alisha Pawlowski und Anna Schall von der LG Tuttlingen-Fridingen bei der JugendDM in der Halle von Neubrandenburg feiern können. Pawlowski holte sich den Titel im Hochsprung und Schall wurde Vizemeisterin im Lauf über 800 Meter.
Diese Erfolge sind umso bemerkenswerter, da beide in ihrem ersten Jahr in der Klasse U 20 an den Start gingen. Und dabei waren die Vorzeichen für diesen Triumph alles andere als günstig. Pawlowskis Fußverletzung hatte sich nach ihrem Start in Sindelfingen wieder verschlechtert. Und Schall konnte die ganze Woche nicht trainieren, weil sie von heftigem Halsweh geplagt war.
Folglich war LG-Trainer Franz Saile vor dieser DM skeptisch: „Unter diesen Umständen habe ich wirklich nicht mit solchen Ergebnissen rechnen können. Darum bin ich jetzt auch wahnsinnig glücklich und freue mich von Herzen für meine beiden Athletinnen.“
Der Hochsprung entwickelte sich am Sonntag zu einem wahren Krimi. Um Sprünge zu sparen ließ Trainer Saile Alisha Pawlowski erst bei 1.64 Meter beginnen. Dann aber zeigte sie bei 1,72 Meter überraschende Schwächen und schaffte diese Höhe erst im dritten Versuch. Und dann waren bei 1,75 Meter noch 13 Springerinnen im Wettbewerb, von denen aber nur noch fünf erfolgreich waren. Allerdings brauchte Pawlowski aber auch hier alle drei Versuche, so dass sie jetzt schon acht Sprünge absolviert hatte.
Alle fünf Athletinnen rissen die Höhe von 1,78 Meter in den ersten beiden Versuchen. Im letzten Versuch waren dann nur Julia Küppers (TV Angermund) und eben auch die
Tuttlingerin erfolgreich, die damit ihre Bestleistung einstellte. Bei der nächsten Höhe von 1,81 Meter verzichtete Pawlowski wegen ihrer Fußprobleme, aber auch Julia Küppers war hier nicht erfolgreich. Beide hatten damit 1,78 Meter aufzuweisen und kurioserweise hatten beide jeweils die gleiche Anzahl an Fehlversuchen.
Vor all den ausgeschiedenen Favoritinnen waren beide damit gemeinsam auf dem ersten Platz vor Enatoh Blessing (TSV Spandau) mit 1,75 Meter. Nach ihrem ersten deutschen Meistertitel in der Klasse U18 im vergangenen Jahr hatte sich Pawlowski damit überraschend auch in der Klasse U20 die Goldmedaille gesichert.
Während Alisha Pawlowski im Hochsprung zum erweiterten Favoritenkreis gehört hatte, waren die Ziele für Anna Schall über 800 Meter niedriger gesetzt. Nach ihrer verletzungsbedingten Wettkampfpause im ganzen Jahr 2019 konnte nicht damit gerechnet werden, dass die junge Athletin jetzt schon wieder in den Kampf um die Medaillenplätze würde eingreifen können. Also ging es am Samstag vor allem darum, sich aus den drei Vorläufen für den Endlauf zu qualifizieren.
Knapper Sieg im Vorlauf
Und das gelang tatsächlich auch, wenn auch nur hauchdünn. In einem unruhigen taktisch gelaufenen Rennen setzte sich Anna Schall im zweiten Vorlauf in einem sehr engen Finish mit drei Läuferinnen fast gleichauf an der Ziellinie sogar als Siegerin in 2.15,27 Minuten durch. Die Drittplatzierte dieses Laufes aber war in 2.15,28 Minuten nur eine Hundertstelsekunde dahinter ausgeschieden.
Damit hatte die LG-Athletin schon ihr Ziel der Endlaufteilnahme erreicht. Im Finale am Sonntag hatte sie nichts mehr zu verlieren. Dennoch ging sie mit einer unbändigen Energie in dieses Rennen und zeigte eine fantastische Leistung. Immer wieder versuchte sie während der vier Runden erfolgreich, sich in eine taktisch günstige Position zu bringen.
Nach den Erfahrungen des engen Vorlaufs ging sie dann in der letzten Runde mutig in Führung und musste zur großen Überraschung dann auf der Zielgeraden nur noch eine der höher eingeschätzten Konkurrentinnen ziehen lassen. Nele Göhl (LG Eckental) sicherte sich den Titel in 2.11,83 Minuten. Dahinter aber stürzte sich Anna Schall als sensationelle Zweite in 2.12,25 Minuten vor der Favoritin Xenia Krebs ((VfL Löningen) in 2.12,38 Minuten ins Ziel. Das brachte zwar ein aufgeschürftes Knie ein, das ließ sich aber durch die unerwartete Silbermedaille leicht verschmerzen.