Pflegekräfte werden aus Brasilien und Mexiko angeworben
Führungskräfte von Firmen aus der Region tauschen sich bei Unternehmensfrühstück aus
(pm) - 60 Fach- und Führungskräfte aus Betrieben in den Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar haben sich auf Einladung der Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg zum Unternehmensfrühstück im St. Georgener Technologiezentrum getroffen. Hauptthema war die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland, so eine Pressemitteilung.
Wie die Agentur für Arbeit Fachkräfte für Unternehmen im Ausland anwirbt und unterstützt, darüber informierte Silke von Carlsburg vom Internationalen Personalservice Baden-Württemberg. Verschiedene Berufsgruppen, die in Deutschland knapp seien, werbe die Agentur weltweit an, so Pflegefachkräfte in Brasilien oder Mexiko. „Was können Sie bieten und wie können Sie die Fachkräfte unterstützen? Das klären wir gemeinsam“, bot sie den Unternehmen an.
„Was sind die größten Schwierigkeiten?“, wollte ein Personalverantwortlicher eines Industrieunternehmens wissen. Das Visumsproblem sei eine der größten Herausforderungen, so von Carlsburg. Jedes Land habe eigene Bestimmungen und Wartezeiten von teils über einem Jahr. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das zum 1. März in Kraft tritt, könne diesen Prozess deutlich beschleunigen.
Felipe Fernández García berichtete, wie er als internationale Fachkraft aus Spanien nach Gosheim kam und ihn seine Firma zu Beginn mit Wohnung und Auto unterstützt hätte. Nun sei es sein Ziel, sein Deutsch zu verbessern, „dafür besuche ich einen Deutschkurs.“
„Ich habe Glück gehabt. Mein Arbeitgeber hat mir mit der Wohnung geholfen. Denn das Hauptproblem ist die Wohnungssuche,“so Ruslan Semenchik, der vor sechs Monaten mit seiner Familie nach Tuttlingen gekommen ist.
„Wir unterstützen Sie, wenn Sie Fachkräfte im Ausland anwerben möchten“, so Cornelia Lüth vom Welcome Center SchwarzwaldBaar-Heuberg
und Hochrhein-Bodensee.
Wichtig sei es auch, die Familie der Angeworbenen im Blick zu behalten, damit eine Anwerbung erfolgreich sei. Wenn die Partner sich hier nicht wohlfühlen, bestünde die Gefahr, dass die neue Fachkraft abbreche und ins Heimatland zurückkehre.
„Ein Impuls wie vom Himmel gesandt“, freute sich Cornelia Siegmann von Life-Management. „Es geht immer um Fachkräfte“, wenn sie Unternehmen berate. In St. Georgen hätte sie endlich mehr dazu erfahren, wie man ausländische Fachkräfte anwirbt. Extra von Stuttgart sei sie gekommen.