Pflanzenkohle als Nährstoffspeicher
Auf die Bedeutung von Kompost habe ich an dieser Stelle schon mehrfach hingewiesen, und auch über meine ersten Versuche mit der Fermentierung von Küchenabfällen im Bokashi-Eimer. Ein junger Mann aus der Gartenbranche hat sich daraufhin gemeldet und mich auf ein Versäumnis aufmerksam gemacht: „Sie müssen neben dem Ferment mit Effektiven Mikroorganismen auch noch Pflanzenkohle einstreuen.“Sagte es und drückte mir zwei Tüten in die Hand. Nun wollte ich natürlich erst einmal wissen, ob ich hier verkohlt werde, oder ob ich damit auf dem richtigen Weg bin zur Herstellung von
Terra Preta, jener fruchtbaren Schwarzerde, wie sie im Amazonasgebiet entdeckt wurde. Was ich in Büchern und im Internet las, überzeugte mich schnell.
So besteht Pflanzenkohle – mit einem speziellen Ofen selbst hergestellt oder auch gekauft – aus gehäckselten Gartensowie Holzresten. Durch den natürlichen Aufbau der Pflanzen mit Fasern und Gefäßen, die zur Wasserleitung dienen, besteht eine Sogspannung oder Kapillarwirkung. Diese bleibt auch nach der Verkohlung erhalten. Durch diese Kapillarwirkung werden Wasser sowie Nährstoffe in die Kohle gezogen und bleiben damit vor natürlicher Auswaschung des Bodens verschont. Pflanzen, die auf dem mit Pflanzenkohle vermischten Boden wachsen, können mithilfe der osmotischen Wirkung das Wasser und die Nährstoffe aus der Pflanzenkohle lösen und profitieren von besserer Versorgung, auch bei Trockenheit.
Durch diesen Effekt benötigen sie natürlich weniger Dünger. Da Pflanzenkohle kein direkter Dünger ist, sondern als Bodenhilfsstoff fungiert, sollte die Kohle vor dem Einarbeiten in den Boden aufgeladen werden. Dies geschieht, wenn man sie unter Kompost, in Gülle oder Mist mischt. Dort nimmt die Pflanzenkohle wertvolle Nährstoffe auf, die sie dann – eingemischt im Boden – wieder an die Pflanze abgibt. Weitere Infos: www.terra-fischer.de.