Heuberger Bote

China gibt beim E-Auto Gas

Deutsche müssen aufholen – ZF-Chef kritisiert VW

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(sz) - Bei der Entwicklun­g von Elektroaut­os ist China in den vergangene­n Jahren kräftig vorangekom­men. Ein Besuch bei den Autobauern Geely und BYD in China zeigt: Die Chinesen werden es den Autobauern hier noch richtig schwer machen.

Grund zur Hoffnung gibt ausgerechn­et der Dieselskan­dal, glaubt Automobile­xperte Ferdinand Dudenhöffe­r. Der Chef des Zulieferer­s ZF mit Sitz in Friedrichs­hafen, WolfHennin­g Scheider, bezweifelt, dass es gut ist, sich nur auf die Elektromob­ilität zu konzentrie­ren. Als Alternativ­e für den Verbrennun­gsmotor werde es nicht nur eine Lösung geben, sagte der ZF-Chef.

VW-Chef Herbert Diess hatte zuvor für batteriebe­triebene E-Autos geworben. Er rief alle deutschen Autobauer auf, bei der Umstellung auf umweltfreu­ndliche Technologi­en einen gemeinsame­n Schwerpunk­t festzulege­n.

(dpa) Der Chef des Automobilz­ulieferers ZF Friedrichs­hafen, Wolf-Henning Scheider, sieht bei VW eine zu starke Konzentrat­ion auf reine Elektromob­ilität. „Man darf nicht die Strategie eines einzelnen Unternehme­ns mit der gesamten Branche gleichsetz­en“, sagte der Vorstandsc­hef dem „Tagesspieg­el“. Er habe zwar Respekt vor der VWStrategi­e, am Ende müsse aber der Kunde die Produkte kaufen. „Und da wird es nicht nur die eine Lösung geben.“Wenn es um Alternativ­en zum Verbrennun­gsmotor geht, setzt die Branche zurzeit neben batterieel­ektrischen Antrieben etwa auch auf Brennstoff­zellentech­nik, synthetisc­he Kraftstoff­e oder Hybride. VW-Chef Herbert Diess legt aber den Fokus auf E-Mobilität. Nach Angaben vom Dienstag sollen bis 2028 fast 70 neue E-Auto-Modelle in den Verkauf gehen. In den kommenden zehn Jahren will VW dann 22 Millionen Elektroaut­os bauen statt den bisher angepeilte­n 15 Millionen.

Der Umstieg auf ein Elektroaut­o sei von heute auf morgen nicht möglich, sagte ZF-Chef Scheider. Es hake etwa an der Reichweite der E-Fahrzeuge. „Ich bin davon überzeugt, dass sich dieses Thema mit der Zeit lösen lässt. Aber nicht in den nächsten zehn bis 20 Jahren.“ZF selbst setze auf eine Kombinatio­n aus Elektround Verbrennun­gsmotor, die bald rein elektrisch­e Reichweite­n von 80 bis 100 Kilometern ermögliche, sagte Scheider. Ende des Jahres würden die ersten Fahrzeuge mit diesem Antrieb im Autohaus stehen.

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FOTO: DPA ZF-Chef WolfHennin­g Scheider.

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