Pilze und Bakterien bedrohen Dachstuhl
Dach der Stadtpfarrkirche muss saniert werden - Standfestigkeit ist nicht mehr garantiert
- Das Dach der katholischen Stadtpfarrkirche muss umfassend saniert werden. Bei einer Bauschau wurde festgestellt, „dass die Standfestigkeit nicht mehr garantiert ist“, sagt Architekt Joachim Bühler. Gefahr sei nicht in Verzug, „das Dach fällt nicht heute und nicht morgen ein“. Wenn die Finanzierung steht, sollen die Arbeiten Mitte kommenden Jahres starten.
Bei der Bauschau, die alle fünf Jahre erfolgt, entdeckten die Experten, dass der Dachstuhl feucht und von Braunfäulepilzen befallen ist. „Sie zerstören die Struktur des Holzes, die das Dach tragen“, erläutert Bühler. Wenn nichts getan werde, wären auf Dauer die Fußpunkte der Gauben betroffen. „Sie würden nachgeben, Teile des Dachs könnten nachrutschen.“Die Pilze seien jedoch derzeit nicht aktiv, befänden sich in „Trockenstarre“. Hinzu kommt laut Bühler Insektenbefall im Inneren: Anobien, holzfressende Nagekäfer, wurden ebenso ausgemacht wie „holzzerstörerische Bakterien, wo Feuchtschäden festgestellt wurden“. Von außen dringe Wasser in den Dachstuhl ein.
Aufgrund der Erkenntnisse des Rottweiler Gutachters Axel Spreter wurde ein vorläufiger Sanierungsplan für das gesamte Dach erstellt: „Der Traufbereich muss komplett gerichtet werden mit neuen Rinnen und Blechen“, erläutert Bühler. Durch die neuen Abdichtungen müsse „gewährleistet sein, dass kein Wasser mehr an die Traufpunkte gelangt“. Die Dachtraufe müsse geöffnet, repariert und gerichtet, befallene Stellen müssten ausgetauscht werden. Die Arbeiten sollen nach und nach von innen und außen erfolgen. Dazu müsse die Stadtpfarrkirche komplett eingerüstet werden. Bühler rechnet mit einer Dauer von einem halben Jahr für die Sanierungsarbeiten.
Kostenfrage noch ungeklärt
Seitens der Kirchengemeinde betreut, in Abstimmung mit dem Kirchengemeinderat, Kirchenpflegerin Sabine Berges das Projekt. „Die Kosten sind noch nicht endgültig geklärt, weil ein energetisches Gutachten aussteht“, sagt sie. Eine Bezuschussung durch die Diözese werde „dann in Angriff genommen; auch der Denkmalschutz muss noch gefragt werden“. So dürfen laut Bühler keine neuzeitlichen Schrauben verwendet werden. Ziel sei es, die Optik des Dachs und dessen Substanz zu erhalten.