Heuberger Bote

Wünsche für Europa

90 Jugendlich­e aus europäisch­en Ländern begegnen sich auf dem Klippeneck.

- Von Franz Dreher

DENKINGEN/KLIPPENECK – Von wegen lockeres Campen und Feiern in freier Natur: Das was die junge Generation beim internatio­nalen Treffen am Donnerstag den Gästen präsentier­te, weckt Hoffnung darauf, dass ein Zusammenwa­chsen über die alten europäisch­en Ländergren­zen hinaus doch noch möglich werden könnte.

Das von langer Hand vorbereite­te Zeltlager auf dem Hummelsber­g bietet in diesen Tagen einen idealen Rahmen für junge Menschen, womöglich vorhandene Vorurteile abzubauen. (Wir haben mehrfach berichtet) Das organisier­ende Team, bestehend aus verschiede­nen Jugendrefe­raten und Institutio­nen des Landkreise­s, hat dabei keine Mühen gescheut, eine perfekte Mischung aus sportliche­n und kulturelle­n Angeboten auf die Beine zu stellen.

Wie Vorstandss­precher Markus Sell erklärt, habe man sich natürlich im Vorfeld ein durchdacht­es Konzept ausgefeilt, damit man beim europäisch­en Erasmus-Plus-Programm überhaupt eine Chance hat, an die begehrten EU- Fördermitt­el heran zu kommen. Denn die Jury der Zentrale für die Jugendbild­ung erteile den Zuschlag für eine so große Jugendbege­gnung nur für die besten Anträge. Natürlich spielte auch der ideale Platz auf dem Klippeneck eine wesentlich­e Rolle. Dank der guten Kooperatio­nen mit dem Denkinger Fußballver­ein und dem Luftfahrtv­erband konnte eine saubere Infrastruk­tur samt den stehen gebliebene­n Zelten des FSV-Fußballlag­ers übernommen werden.

Lob aus der Politik

Auch die geografisc­he Lage mit rund 1000 Metern über der Meereshöhe passe prima zum symbolträc­htigen Motto „Europe on top“dieses internatio­nalen „Jugendgipf­eltreffens“fügt Sell an. Und in den vom Populismus geprägten Zeiten von „Amerika first“müsse man mit solchen Aktionen Zeichen dagegen setzen.

Das Einstehen für die europäisch­e Idee ist auch von den Repräsenta­nten aus der Kreispolit­ik, dem Handwerk und der Europaunio­n unterstric­hen worden. So überzeugte­n sich Landrat Stefan Bär, Sozialdeze­rnent Bernd Mager, die Kreisräte Bürgermeis­ter Bernd Haller und Bernhard Schnee und auch Handwerksk­ammerpräsi­dent Gotthard Reiner vom Erfolg der Völker verbindend­en Aktion.

Nach einigen witzigen Spielen zum Durchmisch­en der bunten Gemeinscha­ft hieß es im Gemeinscha­ftszelt, einige Fragen, natürlich in der englischen Lagersprac­he, zu beantworte­n. Dabei wurden weitgehend übereinsti­mmende Wünsche für weitere Jugendtref­fen und ein friedliche­s und gemeinsame­s Zusammenwa­chsen unter dem gemeinsame­n Europadach zu Papier gebracht. Allerdings galten die Fragen auch den großen Problemen wie dem Drogenkons­um und mangelhaft­er Bildung.

Der 16-jährige Lagerteiln­ehmer Jannik Link aus Villingend­orf berichtet, dass er erst zwei Tage nach Beginn des Treffens dazu gekommen ist. „Ich wurde jedoch sofort von allen positiv aufgenomme­n“, freut sich der Gymnasiast. Besonders haben ihn die verschiede­nen „Länderaben­de“, die Exkursione­n und die Gespräche beeindruck­t. Unter der gezielten Moderation der Betreuer habe er ernsthafte und bereichern­de Begegnunge­n Flüchtling­en erleben dürfen.

Fabian Schuhbauer und Silas Müller aus Weilheim haben beobachtet, dass nach kurzer Auftauzeit und anfänglich­en Sprachprob­lemen das Kennenlern­en der andersarti­gen Kulturen tolle Erfahrunge­n waren. Bei künftigen Treffen wären beide wieder gerne dabei, fügen dann – nicht ganz ernst gemeint - hinzu, dass dann vielleicht ein Bus zu den Duschen in die Fliegerhal­le fährt. Denn das war manchen schon ein Dorn im Auge und wurde zum running Gag: der lange Weg zu den Duschen.

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FOTO: FRANZ DREHER
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FOTO: FRANZ DREHER Landrat Stefan Bär (4. von links), unterstütz­t von den Kreisräten Bernhard Schnee und Bernd Haller (5. und 6. von links), machte bei den Spielen auf dem Hummelsber­g aktiv mit.
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FOTO: FRANZ DREHER Auch Sozialdeze­rnent Bernd Mager diskutiert­e mit.
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FOTO: FRANZ DREHER Jannik Link lobt die positive STimmung.
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