Nächste Ausfahrt Sandhausen
HSV reist zum Duell der Gegensätze zum SVS
(SID) - Der kleine SV Sandhausen hat sich für den großen Hamburger SV etwas ausgedacht. „HSV-Fans aufgepasst“, ließ der Club im Hamburger Hauptbahnhof rechtzeitig vor dem ersten Aufeinandertreffen plakatieren: „So geht's nach Sandhausen.“ICE, S-Bahn, Shuttlebus – und schon ist man im Hardtwaldstadion. Die freundliche Wegbeschreibung des SVS verdeutlicht dem abgestürzten Traditionsclub von der Elbe und dessen Anhängern noch einmal mit einem Augenzwinkern, dass die Zeiten auf der ganz großen Bühne erst einmal vorbei sind. Spiele wie das Duell der Gegensätze am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gehören nun zur harten Realität des Teams von Christian Titz.
Der Trainer hätte die kleine Nachhilfe der Sandhäuser aber gar nicht gebraucht. „Ich haben in der Jugend in Sandhausen gespielt und kann den Weg erklären“, sagte Titz augenzwinkernd. Geht es um die sportliche Situation, blickt der 47-Jährige deutlich ernster drein. „Gemeinsam können wir die Dinge in Sandhausen wieder geradebiegen“, sagte er. Nach der 0:3-Auftaktpleite gegen Holstein Kiel liegt der HSV in der Tabelle sogar noch hinter dem Gegner und steht bereits unter Druck.
Womöglich setzt Titz im ersten Zweitliga-Auswärtsspiel der HSVHistorie auf frisches Personal. Sportchef Ralf Becker hat noch mal alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den bereits prominent bestückten Kader noch zu verfeinern. Innenverteidiger Leo Lacroix wurde von AS Saint- Etienne für ein Jahr ausgeliehen. Zuvor hatten die Rothosen bereits Mittelfeldspieler Orel Mangala leihweise vom VfB Stuttgart verpflichtet.
In Sandhausen können sich die Profis der Hanseaten erneut auf eine knallharte Gegenwehr einstellen. Das Team von Trainer Kenan Kocak hat mehr Erfahrung als der Zweitliga-Favorit und will dem HSV zusetzen. „Der HSV ist der glasklare Favorit“, sagte Kocak bei Sky Sport News HD zwar, punkten will er trotzdem.
„Sie können nicht nur bessere Spieler kaufen, sie haben auch die besseren Spieler“, sagte der isländische SVS-Stürmer Rurik Gislason, der bei der WM in Russland als Frauenschwarm von sich reden machte: „Aber wir haben gezeigt, dass wir als Team bestehen können.“Der HSV muss erst noch seinen Weg finden.