Neue Bühne, strengeres Sicherheitskonzept
Beim Tuttlinger Honberg-Sommer sind Rucksäcke und Stockschirme verboten – Aufbau früher als sonst
- Das Kulturfestival Honberg-Sommer startet am 6. Juli. Zelt und Bühne sind schon aufgebaut, etliche Acts ausverkauft. Redakteurin Ingeborg Wagner sprach mit Michael Baur, Chef der Tuttlinger Hallen, über Neuerungen, auch beim Sicherheitskonzept.
Herr Baur – dieses Jahr steigt das 24. Festival auf dem Honberg. Täuscht das, oder sind Sie in diesem Jahr mit dem Aufbau früher dran als sonst?
Nein, das stimmt, sogar deutlich früher als in den vergangenen Jahren. Der Grund dafür ist, dass wir einen Teil der Festivallogistik, die wir auf dem Honberg brauchen, bereits für den Mittelalter-Markt aufgebaut haben, der Mitte Juni dort stattgefunden hat. Es hat sich angeboten hier Synergieeffekte zu nutzen.
Und wahrscheinlich auch Geld gespart?
Unterm Strich natürlich auch. Wir hätten sonst bestimmte Kosten zwei Mal gehabt.
Sogar das Zelt steht schon.
Ja, auch da sind wir ein bisschen früher dran. Das Gelände ist schon eingerichtet, sodass eine Nachtbewachung da ist. Daher haben wir entschieden, dass wir das Zelt eine Woche früher aufstellen. So kann die Herstellerfirma noch einige Nachbesserungsarbeiten vor Ort durchführen – auch ein positiver Nebeneffekt.
Das Zelt hatte vergangenes Jahr erst Premiere. Was muss jetzt nachgebessert werden?
Es sind Kleinigkeiten, unter anderem der Eingangsbereich sowie das System, mit dem die Zeltwände beiseite geschoben werden. Die bisherige Lösung, die Planen nach oben zu ziehen, kostete uns zu viel Zeit. Jetzt haben wir ein anderes System und den Vorteil, das Zelt viel schneller auf- und vor allem wieder zumachen zu können. Das ist bei Sturm und Unwettern wichtig.
Das Festival 2017 war tatsächlich
mehrfach von Gewittern, Hagel und Sturmböen heimgesucht. Wie sind die Wetterprognosen für die- ses Jahr? Sind Sie mit dem Möhringer Wetterexperten Jürgen Hieber in Kontakt? Ja, allerdings sagt auch er, dass Langzeitprognosen wenig Sinn machen. Wirklich verlässliche Aussagen sind frühestens zwei bis drei Tage im voraus möglich. Aber nachdem wir vergangenes Jahr ziemlich Pech hatten, hoffen wir jetzt einfach mal, dass es uns diesmal so geht wie dem Southside und wir stabiles Wetter haben. Wenn nicht, sind wir vorbereitet. Dass auch eine Verschiebung keine Gewähr bieten würde, den Unwettern zu entgehen, hat ja der Mai gezeigt. Da gab es viele Gewitter. Vielleicht wird dafür diesmal der Juli ruhiger, mal sehen.
Was gibt‘s dieses Mal Neues? Wie sieht’s mit WLAN aus?
Beim Thema WLAN sind wir noch im Gespräch mit Vertretern der Freifunkinitiative Tuttlingen. Logistisch ist das nicht ganz so einfach, auch das Echo von den Besuchern war durchwachsen. Finanziell können wir uns nicht stark engagieren. Im Moment heißt es abwarten, ob es auch dieses Jahr klappt. Die Hauptneuerung ist aber sicherlich die neue Bühne.
Was kann die, was die alte nicht konnte?
Sie ist vor allem etwas höher als bisher. Das ist für alle Leute ein Vorteil, die kleiner sind, weiter hinten im Zelt stehen oder bei offenem Zelt das Geschehen von draußen verfolgen. Das wird ein echter Gewinn sein. Auch für uns als Veranstalter bringt die neue Bühne erhebliche Vorteile. Wir haben sie speziell für den Honberg-Sommer auf einen Trailer bauen lassen, haben also eine mobile Bühne. Zudem dient dieser Anhänger gleichzeitig zum Abtransport und zur Lagerung der Zeltplanen und -masten unterm Jahr. Diese Konstruktion erspart uns einige Container, einen Kran und damit Kosten.
Beim Sicherheitskonzept geht es strenger zu. Was müssen die Besucher wissen?
Größere Taschen und Rucksäcke, im Grunde alles, was über das DINA-4-Format hinausgeht, sowie Stockschirme, Flaschen und mehr dürfen nicht mitgebracht werden. Das ist auf Festivals mittlerweile gang und gäbe. Wir können solche Gegenstände auch nicht mehr am Eingang zwischenlagern, wie noch vergangenes Jahr. Das behindert den Einlass zu sehr, für den wir als Veranstalter von den Sicherheitsbehörden die Verpflichtung auferlegt bekommen haben, Kontrollen durchzuführen. Wir appellieren deshalb an alle Besucher, solche Gegenstände gar nicht erst mit auf den Honberg zu bringen, sondern gleich zu Hause zu lassen. Natürlich kann man weiterhin seine Regenjacke um die Hüfte gebunden haben. Das ist kein Problem.
Kummerländer ist bei den GastroStänden nicht mehr dabei – gibt es Ersatz?
Ja. Stattdessen ist das Eventcatering Bär aus Emmingen-Liptingen am Start. Chang-Thai ist leider auch nicht mehr dabei, aber die HoSo Gastro GmbH deckt den Food-Bereich Asia anderweitig ab. Anstelle des Standes mit Seelen- und Nudelgerichten konnten wir einen Italiener gewinnen, der auch Pasta anbietet. Und der Crêpes-Stand ist auch ein anderer, wobei das persönliche Gründe hat und es da vielleicht ab 2019 mit dem bisherigen Partner weitergeht.