VfB Stuttgart entlässt Coach Wolf
Deutsche Rodler belohnen sich in Sigulda für ihre Konstanz im bisherigen Winter
(falx) - Der VfB Stuttgart hat sich am Sonntag von Aufstiegstrainer Hannes Wolf (Foto: dpa) getrennt. Tags zuvor hatte der Tabellen-15. der Fußball-Bundesliga zu Hause mit 0:2 gegen den FC Schalke 04 verloren. Sportvorstand Michael Reschke begründete die Entscheidung damit, dass Wolf „leichte Restzweifel“an der Mission Klassenerhalt geäußert habe. Über einen Nachfolger wird noch diese Woche entschieden, gehandelt werden Markus Weinzierl und Markus Gisdol.
(SID/dpa) - Dieses Mal ließ Felix Loch alles raus. Der Olympiasieger wirbelte die Faust durch die Luft und grinste über das ganze Gesicht. „Es könnte nicht besser laufen“, sagte der Berchtesgadener euphorisch. Loch verpasste zwar hauchdünn seinen dritten Einzeltitel bei Europameisterschaften, holte sich aber mit einem starken zweiten Lauf in Sigulda und seinem sechsten Sieg im Gesamtweltcup reichlich Selbstvertrauen für die Winterspiele in Pyeongchang. Sehr knapp war Lochs Rückstand auf den Russen Semen Pawlitschenko, nur elf Tausendstelsekunden. „Wenn ich im ersten Lauf sauber runterfahre, dann reicht’s. Aber ich bin mit den zwei Zeiten sehr, sehr zufrieden“, sagte der 28-Jährige nach dem EM-Rennen im Rahmen des abschließenden Weltcupwochenendes. Und ergänzte mit Blick auf Olympia: „Es kann so weitergehen.“
Auch wenn Loch im vergangenen Jahr beim ersten Weltcup in Südkorea krankheitsbedingt hatte passen müssen, ist er der große Favorit auf sein drittes Einzelgold. In Sigulda holte er sich durch Platz drei im abschließenden Sprint die große Kristallkugel des Gesamtsiegers zurück, die beim Russen Roman Repilow nur zwischengeparkt war. Kein Fahrer weist eine so große Konstanz in den Ergebnissen auf wie Felix Loch.
Das gilt auch für seine Teamkollegin Natalie Geisenberger (Miesbach). Noch bevor die Olympiasiegerin nach ihrem zweiten Platz am Samstag etwas sagen konnte, holte Bundestrainer Norbert Loch zur Lobeshymne aus. „Ich habe es ja schon vor Wochen gesagt: Natalie ist in der Form ihres Lebens.“In Sigulda wurde sie nur von der wegen des russischen Dopingskandals umstrittenen Tatjana Iwanowa geschlagen (die nach derzeitigem Stand in Pyeongchang nicht starten wird), ihren sechsten Gesamtweltcup-Sieg in Folge hatte sich die Bayerin aber bereits vor einer Woche in Lillehammer gesichert. „Ich bin relativ konstant unterwegs gewesen. Bei mir ist es die gesamte Saison ausnahmslos sehr, sehr gut gelaufen. Und der Gesamtweltcup ist keine Momentaufnahme“, sagte Geisenberger. „Relativ konstant“war natürlich glatt untertrieben.
Eggert/Benecken souverän
Ein Fragezeichen steht hinter Geisenbergers Dauerrivalin Tatjana Hüfner. Die Weltmeisterin aus Blankenburg fehlte zu Jahresbeginn wegen einer Nervenentzündung im rechten Bein; in Sigulda stürzte sie bereits im ersten Lauf und humpelte anschließend aus der Bahn.
Hinter den Branchenführern klafft bei den deutschen Fahrern schon eine größere Lücke. Dajana Eitberger (Ilmenau) ist zwar immer wieder für tolle Ergebnisse gut, aber noch keine unbedingte Siegfahrerin. Die Olympiastarter Johannes Ludwig (Oberhof ) und Andi Langenhan (ZellaMehlis) fuhren in Lettland nur auf die Plätze acht und 16.
Bei den Doppelsitzern können die Weltmeister Toni Eggert und Sascha Benecken („Die Ergebnisse heute sind natürlich ein super Fundament für die Spiele“) schon mit ihrem ersten Olympiagold liebäugeln. Das Duo aus Thüringen (Ilsenburg/Suhl) gewann fast selbstverständlich seinen dritten EM-Einzeltitel und zudem zum dritten Mal Gesamtweltcup. Im Sprint gewannen Eggert/Benecken dann auch das zehnte von 13 Weltcuprennen. Die bayerischen Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) hatten mit Platz drei im EM-Rennen und Rang elf im Sprint einmal mehr das Nachsehen. Dennoch sagte Tobias Arlt: „Unsere Form zeigt nach oben. Wir kommen näher.“
In der abschließenden Teamstaffel verpassten Loch, Geisenberger und Eggert/Benecken mit Platz zwei hinter Russland und vor Lettland den EM-Titel überraschend. Zuletzt mussten sich die deutschen Athleten bei einer EM 2014 den Russen geschlagen geben. Das Wort zum Tag sprach danach Natalie Geisenberger, Sie sagte: „Erfolg lässt sich nicht planen“, auf einer schwierigen Bahn wie in Südkorea schon gar nicht.
Das stimmt – ändert an der deutschen Favoritenrolle allerdings nichts.