FV Möhringen will nicht aufgeben
Missverständnisse mit Stadtverwaltung bei den Zuschüssen – Brief an die Gemeinderäte
(skr) - Enttäuschung und Ernüchterung beim FV Möhringen: Nach der Ablehnung im Verwaltungsund Finanzausschuss, das bereits gebaute Fußball-Minispielfeld zu bezuschussen, hat sich FV-Vorsitzender Florian Baumgarten vor der Sitzung des Gemeinderats am kommenden Montag mit einem offenen Brief an die Gemeinderäte gewandt. Darin bittet er darum, die Argumente „mit Augenmaß und Weitsicht abzuwägen“, bevor der Verein die „schwere Bürde“von weiteren 14 000 Euro selbst tragen müsse.
Zum Hintergrund: Für den Bau des Kunstrasenplatzes des FV Möhringens war ein Budget von 460 000 Euro angesetzt worden. 280 000 Euro davon flossen als Zuschuss von der Stadt Tuttlingen mit ein, weiteres Geld gab es vom badischen Sportbund. Da es dem Verein gelungen war, den Platz für 413 000 Euro zu realisieren, entschlossen sich die FVVerantwortlichen, für das restliche Geld ihr schon lang ersehntes MiniSpielfeld zu bauen. Auch hierfür erhielten sie vom Sportbund einen Zuschuss von rund 15 700 Euro.
„Budget ausschöpfen dürfen“
Nach einem Beschluss in der Gemeinderatssitzung am 18. Juli stellte die Stadt dem Verein kostenlos die dafür nötige Fläche beim Vereinsheim zur Verfügung. Nicht thematisiert wurde beim Treffen und den Gesprächen zwischen Florian Baumgarten, Gudrun Egle von Fachbereich Schulen, Sport und Kultur und Kämmerer Uwe Keller allerdings, dass das Minispielfeld keineswegs über die Reste des KunstrasenplatzBudgets finanziert werden dürfe. „Unsere Auffassung war die, dass wir ein Budget haben und dieses ausschöpfen dürfen“, stellte Baumgarten die Sicht des Vereins dar. Dank guter Planung habe man es geschafft, mit dem Budget gleich beide Plätze zu erstellen.
Grund zu dieser Annahme gab dem FV Möhringen auch die Ortschaftsratssitzung vom 5. Juli. „Im Beschluss möchte die Stadt dem Verein die Möglichkeit bieten, auf einer weiteren Fläche das Minispielfeld zu verwirklichen“, heißt es im Protokoll. Und so bat auch die CDU-Fraktion in einem Antrag vom 9. Oktober, dass die Bezuschussung für den FV Möhringen auch den Bau eines Kleinspielfeldes umfassen solle.
Die Stadt Tuttlingen sieht das anders: „Keinen weiteren Zuschuss für das Minispielfeld“lautet die Empfehlung für die anstehende Gemeinderatsabstimmung. In allen Gesprächen sei darauf aufmerksam gemacht worden, dass ein solcher Bau nicht unterstützt werde, da man die Notwendigkeit für das zusätzliches Minispielfeld nicht sehe. Auch gehe es um die Gleichbehandlung anderer Vereine. „Wenn ein Projekt wider Erwarten günstiger ist, fließt das Geld zurück“, stellt Stadtpressesprecher Arno Specht klar, wie das Prinzip funktioniere.
Für die Möhringer bitter: Es geht nun um 14 000 Euro, auf denen der Verein sitzenbleiben würde. „Wenn man sieht, was andere Projekte in Tuttlingen gekostet haben, ist das sehr deprimierend – vorallem, da wir unser Budget ja nicht mal überschritten haben“, sagt Baumgarten.
In seinem Brief an die Gemeinderäte spricht Baumgarten andere Projekten an. „Für den Bau des Kunstrasenplatzes im Umläufle zum Beispiel wurden zusätzlich mehr als 100 000 Euro erforderlich. Diese sind ohne großes Aufheben im Gemeinderat beschlossen worden.“
Verwundert ist er indes über das Verhalten der CDU-Fraktionsmitglieder, die sich per Antrag für eine Bezuschussung des Minispielfelds aussprachen. Wie berichtet, votierten bei der Abstimmung im Verwaltungsund Finanzausschuss drei CDU-Räte gegen die Bezuschussung – und somit gegen den eigenen Antrag. Man müsse fraktionsintern klären, wie es zu diesem Ergebnis gekommen sei, kündigte Fraktionsvorsitzender Michael Seiberlich an.