VDA macht Druck auf Importeure
BERLIN (dpa) Der deutsche Branchenverband VDA hat ausländische Autokonzerne erneut aufgefordert, sich an einem milliardenschweren Diesel-Fonds für bessere Luft in Städten zu beteiligen. Die Importeure weigern sich bisher, daher klafft ein Finanzloch.
„Ich sehe nicht, wie die Lücke geschlossen werden soll, wenn die Importeure nicht gewonnen werden“, sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, der Deutschen PresseAgentur in Berlin.
Bei einem Spitzentreffen von Bund, Ländern und Kommunen bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) war am vergangenen Dienstag der Startschuss für konkrete Projekte für bessere Luft in Städten gefallen. In vielen Städten werden Grenzwerte beim Ausstoß von gesundheitsschädlichen Stickoxiden anhaltend überschritten. Es drohen gerichtlich erzwungene Dieselfahrverbote.
Finanziert werden Projekte in Städten aus einem Fonds mit einem Gesamtvolumen von einer Milliarde Euro. Der Bund zahlt 750 Millionen Euro, 250 Millionen Euro sollen von der Autoindustrie kommen. Der Beitrag der Hersteller richtet sich nach ihrem Diesel-Marktanteil. Bisher haben der VW-Konzern, Daimler und BMW Zahlungen zugesagt. Den Löwenanteil als Branchenprimus zahlt VW mit rund 100 Millionen.
Da der Diesel-Marktanteil der Importeure bei rund 35 Prozent liegt, kämen bisher als Beitrag der Autoindustrie am Fonds nur rund 160 bis 170 Millionen Euro zusammen. Ein Sprecher des französischen Autobauers Renault sagte, der Fonds sei eine nationale Maßnahme. Der französische Autokonzern PSA, der Opel übernommen hat, verwies darauf, das Thema sei auf einer höheren Ebene als der nationalen zu behandeln.