Apparatemedizin in der Kritik
Die Gegner der Apparatemedizin argumentieren, dass unter anderem die subjektiven Bedürfnisse von Kranken vernachlässigt würden. Während die technische Entwicklung in der klassischen Schulmedizin regelmäßig Fortschritte in ihren Möglichkeiten vermeldet – und damit hohe Investitionskosten nach sich zieht – wenden sich viele Menschen von dieser Form der Medizin bewusst ab und sind der Naturheilkunde zugetan, die einen sanften Ansatz verfolgt, der viel mit dem persönlichen Verhältnis zwischen Patient und Arzt zu tun hat. Dabei ist die Linie zwischen bewährten Naturheilverfahren und Esoterik manchmal fließend. Immer wieder werden Fälle aufgedeckt, in denen offensichtliche Scharlatane obskure Therapien für Unsummen verkaufen, während Patienten zugleich von sinnvollen Behandlungen der Schulmedizin ferngehalten werden. Die Kritik an der technischen Medizin hat auch eine starke ökonomische Komponente. Medizinethiker sagen, dass mit der Anzahl technischer Gerätschaften auch die Zahl der Kranken steigt. Denn damit sich die Investition in eine entsprechende Apparatur auch lohnt, muss die Auslastung möglichst hoch sein. Daher steige die Gefahr, dass insbesondere Privatpatienten zu häufig zum Beispiel zur Diagnostik unnötigerweise in einen Computertomografen geschoben würden. (nyf)