Landes-CDU debattiert über Homo-Ehe
(tja) - BadenWürttembergs CDU-Generalsekretär Manuel Hagel (Foto: dpa) fordert eine rechtliche Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe. Zugleich betonte er, dass er mit dem klassischen Begriff der Ehe aber weiterhin „die Verbindung aus Frau und Mann“verbinde.
Mit seinem Kurs stößt Hagel in der Union auf Widerspruch. „Es muss einen Unterschied geben zwischen der Ehe und einer Verbindung gleichgeschlechtlicher Partner – und das darf nicht nur der Name sein“, sagte der Sigmaringer Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß (CDU). Es habe sich bei der rechtlichen und steuerlichen Gleichstellung viel getan, es werde niemand diskriminiert. Ähnlich äußerte sich der Biberacher Abgeordnete Josef Rief. Er sprach sich dagegen aus, Homosexuellen Adoptionen zu erlauben. „Wir dürfen Kinder, die zur Adoption freigegeben werden und es ohnehin schwer haben, nicht noch mit zusätzlichen Problemen belasten.“CDU-Landes-chef Thomas Strobl sagte: „Wir Christdemokraten finden es toll und richtig, wenn zwei Menschen Verantwortung füreinander übernehmen“. Doch er verstehe, wenn man beim Adoptionsrecht zögere. Hagel hatte das Thema bewusst ausgespart. Er sieht an diesem Punkt zu viele offene Fragen.
Grünen-Landeschef Oliver Hildenbrand kritisierte Hagels Äußerungen als zu vage: „Sie erinnern mich an die berühmte Braut, die sich nicht traut.“Gleichstellung bedeute, die Ehe in allen Punkten für Homosexuelle zu öffnen.
Schon jetzt sind homosexuelle Paare Eheleuten in vielen Fragen gleichgestellt. Sie dürfen Kinder des Partners adoptieren, nicht aber fremde.