Hannover ohne Stendel-Bekenntnis
(SID/dpa) - FußballZweitligist Hannover 96 ziert sich nach wie vor mit einer Entscheidung über die Zukunft von Trainer Daniel Stendel. „Es ist alles offen“, sagte Sportchef Horst Heldt. Weil der Motor im Aufstiegsrennen stottert, ließ sich Heldt nach dem enttäuschenden 0:0 beim FC St. Pauli erneut alle Optionen offen. „Wir werden die Eindrücke sammeln, diese bewerten und dann eine Entscheidung treffen. Natürlich werde ich mich auch mit Martin Kind austauschen“, sagte Heldt nach dem Spiel in Hamburg. Auch am Sonntag deutete vieles darauf hin, dass es für Stendel nicht mehr weitergeht. Heldt ließ die Gelegenheit verstreichen, dem Trainer öffentlich den Rücken zu stärken.
Die nun schon wochenlang anhaltenden Gerüchte um eine Ablösung Stendels riefen auch St. Paulis erfahrenen Coach Lienen auf den Plan. „Wie kann man in dieser Situation eine Trainerdiskussion führen?“, fragte der Trainer der Kiezkicker und wurde dann noch deutlicher: „Das ist für mich skandalös, lächerlich.“
Trotz Tabellenplatz vier und aller vorhandenen Chancen kursieren längst Nachfolge-Kandidaten: Neben Holger Stanislawski werden auch der Ex-Gladbacher André Schubert und André Breitenreiter genannt. Wie wenig kompromissbereit Präsident Kind auf der Mission direkter Wiederaufstieg ist, bekamen vor zwei Wochen bereits SportGeschäftsführer Martin Bader und der Sportliche Leiter Christian Möckel zu spüren. Beide mussten überraschend gehen, als Nachfolge-Lösung präsentierte Kind den langjährigen Schalke-Manager. Und dieser machte von Anfang an keinen Hehl daraus, Stendel kritisch zu hinterfragen. „Fußball ist Tagesgeschäft. Man kann Leistung planen, aber keine Ergebnisse“, so Heldt zur „Bild“.