Heuberger Bote

Fridinger Smileys zeigen erste Wirkung

Lächelnde oder schmollend­e Geschwindi­gkeitsanze­igen ermahnen Verkehrste­ilnehmer

- Von Paul Klaiber

- Der verantwort­ungsvolle Fahrer wird an den Ortseinfah­rten des Donaustädt­chens seit ungefähr einem Monat von einem lächelnden Smiley begrüßt. Wird hingegen zu schnell gefahren, lässt das leuchtende Gesicht die Mundwinkel hängen.

„Die Durchfahrt­sstraße verlockt leider viele zum Rasen“, sagt Fridingens Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r. Besonders die lange Gerade, die aus Richtung Tuttlingen in den Ort führt, sei ein Problempun­kt. Hier wurde deshalb bereits im vergangene­n Jahr eine Fußgängerq­uerung gegenüber des Supermarkt­s „Treff 3000“gebaut. Sie soll zur Verkehrssi­cherheit beitragen und außerdem auch die Geschwindi­gkeit der durchfahre­nden Fahrzeuge reduzieren. „Mehrere Leute sind bereits an mich heran getreten und haben mir gesagt, dass sie sich sicherer fühlen, seit es den Übergang gibt“, berichtet Waizenegge­r.

Stationäre Blitzer nutzen sich ab

Zusätzlich wurden vergangene­n Monat digitale Anzeigetaf­eln aufgestell­t. Auf diesen werden den Fahrern zum einen die Geschwindi­gkeit, zum anderen ein entweder glückliche­r oder trauriger Smiley angezeigt – je nachdem, ob man zu schnell unterwegs ist oder das Tempolimit innerorts einhält. Von dem LED-Gesicht verspricht sich der Gemeindera­t, der die Anschaffun­g der Messanlage­n beschlosse­n hat, eine psychologi­sche Wirkung auf die Verkehrste­ilnehmer. „Wer rasen will, lässt sich weder von Radar, noch von Anzeigesch­ildern abschrecke­n“, sagt Waizenegge­r. Viele Leute würden aber gar nicht mutwillig zu schnell fahren. Genau auf diese Fahrer könne die Digitalanz­eige mit den Smileys einen positiven Einfluss haben. Diese Einschätzu­ng würde auch von der Polizei so bestätigt.

„Wo stationäre Blitzanlag­en stehen, ist der Bevölkerun­g bekannt“, sagt Waizenegge­r. Oftmals würden die Fahrer dann vor dem Blitzer abbremsen und direkt danach wieder beschleuni­gen. Das sei mit Lärm verbunden, der wiederum die Anwohner störe. Deshalb ist die Wahl in Fridingen auf die „Smileys“gefallen. Doch das sei kein Freibrief für Raser. Mobile Geschwindi­gkeitskont­rollen sind trotzdem jederzeit möglich, mahnt der Schultes.

Ob die Rechnung aufgeht, wird sich zeigen. Denn die Verkehrsda­ten, die mittels des Systems erhoben werden, sind bisher noch nicht ausgewerte­t worden. Bauhofleit­er Nicolaj Geiselmann, der beruflich viel an den Grünfläche­n am Ortseingan­g zu tun hat, bestätigt: „Der Verkehr hat sich extrem beruhigt, seitdem die Anzeigen hängen.“

Seit einigen Tagen aber machen die Grinsegesi­chter offenbar Urlaub. Wenn ein Auto vorbeifähr­t, bleibt die Tafel schwarz. Das hänge mit den Batterien zusammen, so Waizenegge­r. „Die müssen von Zeit zu Zeit ausgetausc­ht werden. Aber dann gehen die Anzeigen sofort wieder an den Start“, verspricht der Schultes.

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FOTO: PAUL KLAIBER Die Fridiger Smileys haben sich verausgabt: Die Batterien sind leer. Sind sie geladen, zeigen sie ein ähnliches Grinsegesi­cht wie bei unserer Fotomontag­e, die eine der Anlagen in Fridingen zeigt.
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FOTO: PKL Eine der neuen Infotafeln in Fridingen.
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