Fridinger Smileys zeigen erste Wirkung
Lächelnde oder schmollende Geschwindigkeitsanzeigen ermahnen Verkehrsteilnehmer
- Der verantwortungsvolle Fahrer wird an den Ortseinfahrten des Donaustädtchens seit ungefähr einem Monat von einem lächelnden Smiley begrüßt. Wird hingegen zu schnell gefahren, lässt das leuchtende Gesicht die Mundwinkel hängen.
„Die Durchfahrtsstraße verlockt leider viele zum Rasen“, sagt Fridingens Bürgermeister Stefan Waizenegger. Besonders die lange Gerade, die aus Richtung Tuttlingen in den Ort führt, sei ein Problempunkt. Hier wurde deshalb bereits im vergangenen Jahr eine Fußgängerquerung gegenüber des Supermarkts „Treff 3000“gebaut. Sie soll zur Verkehrssicherheit beitragen und außerdem auch die Geschwindigkeit der durchfahrenden Fahrzeuge reduzieren. „Mehrere Leute sind bereits an mich heran getreten und haben mir gesagt, dass sie sich sicherer fühlen, seit es den Übergang gibt“, berichtet Waizenegger.
Stationäre Blitzer nutzen sich ab
Zusätzlich wurden vergangenen Monat digitale Anzeigetafeln aufgestellt. Auf diesen werden den Fahrern zum einen die Geschwindigkeit, zum anderen ein entweder glücklicher oder trauriger Smiley angezeigt – je nachdem, ob man zu schnell unterwegs ist oder das Tempolimit innerorts einhält. Von dem LED-Gesicht verspricht sich der Gemeinderat, der die Anschaffung der Messanlagen beschlossen hat, eine psychologische Wirkung auf die Verkehrsteilnehmer. „Wer rasen will, lässt sich weder von Radar, noch von Anzeigeschildern abschrecken“, sagt Waizenegger. Viele Leute würden aber gar nicht mutwillig zu schnell fahren. Genau auf diese Fahrer könne die Digitalanzeige mit den Smileys einen positiven Einfluss haben. Diese Einschätzung würde auch von der Polizei so bestätigt.
„Wo stationäre Blitzanlagen stehen, ist der Bevölkerung bekannt“, sagt Waizenegger. Oftmals würden die Fahrer dann vor dem Blitzer abbremsen und direkt danach wieder beschleunigen. Das sei mit Lärm verbunden, der wiederum die Anwohner störe. Deshalb ist die Wahl in Fridingen auf die „Smileys“gefallen. Doch das sei kein Freibrief für Raser. Mobile Geschwindigkeitskontrollen sind trotzdem jederzeit möglich, mahnt der Schultes.
Ob die Rechnung aufgeht, wird sich zeigen. Denn die Verkehrsdaten, die mittels des Systems erhoben werden, sind bisher noch nicht ausgewertet worden. Bauhofleiter Nicolaj Geiselmann, der beruflich viel an den Grünflächen am Ortseingang zu tun hat, bestätigt: „Der Verkehr hat sich extrem beruhigt, seitdem die Anzeigen hängen.“
Seit einigen Tagen aber machen die Grinsegesichter offenbar Urlaub. Wenn ein Auto vorbeifährt, bleibt die Tafel schwarz. Das hänge mit den Batterien zusammen, so Waizenegger. „Die müssen von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden. Aber dann gehen die Anzeigen sofort wieder an den Start“, verspricht der Schultes.