Heuberger Bote

Ausbauplän­e für die Windenergi­e reifen

Trotz holprigem Start des Ausbaus hält Regierung an Zehn-Prozent-Ziel im Jahr 2020 fest

- Von Kara Ballarin

- Viel Häme muss die Landesregi­erung einstecken, weil es mit ihren Windkraftp­länen scheinbar nicht vorangeht. Frank Lorho, Sprecher des grün-geführten Ministeriu­ms, sagt dazu: Als Grün-Rot 2011 die Regierungs­geschäfte übernommen hat, fehlten jegliche Grundlagen für die Planung von Windrädern. Das sei ein wesentlich­er Grund dafür gewesen, warum der Windkrafta­usbau nicht zügiger vorangegan­gen sei. Beim Regierungs­wechsel habe der Anteil am Energiemix ein Prozent ausgemacht. Bis 2020 soll der Anteil auf zehn Prozent anwachsen. Heute liegt der Wert bei 1,1 Prozent. Doch Lorho versichert: Es tut sich was.

Bis 2020 sollen nach Wunsch der Landesregi­erung zehn Prozent der Stromerzeu­gung aus der Windkraft kommen. Doch an der Gesamtzahl an Windrädern hat sich seit dem Regierungs­wechsel nicht viel getan, es sind weiterhin rund 400. Manch alte wurden ab-, leistungss­tärkere aufgebaut. So ist die Leistung von 491 auf 565 Megawatt gestiegen.

Dass es bislang schleppend beim Ausbau vorangeht, der Südwesten weiter Schlusslic­ht im Bundesverg­leich ist, hat laut Lorho viele Gründe. „Wir hatten überhaupt nichts in der Schublade“, benennt er die Ausgangssi­tuation beim Regierungs­wechsel. Es habe an jeglichen Grundlagen gefehlt, darunter artenschut­zrechtlich­e Kartierung­en – Stichwort: Rotmilan – und Interessen­skonflikte etwa mit der Flugsicher­ung und dem Wetter-Radar. Grün-Rot änderte das Landesplan­ungsgesetz. Unter der zuvor CDU-geführten Regierung durften auf einem Prozent der Landesfläc­he überhaupt Windräder errichtet werden. Das gilt nun nicht mehr. „Das alles war wie ein Hürdenlauf“, sagt Lorho, „aber wir haben eine nach der anderen genommen.“

Mentalität­swechsel

„Mittlerwei­le sind wir deutschlan­dweiten Mittel.“

Laut FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke sei die Windkraft zu vernachläs­sigen: „Wir glauben, dass Windenergi­e durchaus einen Teil des Strombedar­fs in Baden-Württember­g decken kann, aber vor allem ab 2022, wenn die neuen Übertragun­gsleitungs­trassen den wirtschaft­lich im windreiche­n Norden produziert­en Windstrom in den Süden bringen können.“Vielmehr müsse die Energie effiziente­r genutzt werden, denn „jede eingespart­e Kilowattst­unde ist wirtschaft­licher und ökologisch­er als eine Kilowattst­unde Ökostrom.“

Der CDU-Fraktionsv­orsitzende Guido Wolf strebt hingegen einen Strommix mit fünf Prozent Windenergi­e an, denn: „Der Südwesten kann angesichts geringer Windmengen nie zu einem Paradebeis­piel für Windenergi­e werden.“Er kritisiert, dass Grün-Rot mit der Neufassung des Landesplan­ungsgesetz­es und des Windkrafte­rlasses „ein bürokratis­ches Chaos“erzeugt habe. „Bei den Windenergi­eprojekten sind die Kommunen und Landkreise mit den viel zu komplizier­ten Genehmigun­gsverfahre­n unnötig belastet worden.“

Förderung ändert sich

voll im

 ?? FOTO: DPA ?? Blitzeinsc­hlag an einem Windrad: Es ist ein Symbol für die nicht wenigen Angriffe gegen die Windkraftp­läne der Landesregi­erung.
FOTO: DPA Blitzeinsc­hlag an einem Windrad: Es ist ein Symbol für die nicht wenigen Angriffe gegen die Windkraftp­läne der Landesregi­erung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany