Trumps Schwachstellen
Nach seinem Sieg bei der Vorwahl in South Carolina wird Donald Trump die Präsidentschaftskandidatur der republikanischen Partei schwer zu nehmen sein. Zwar ist der immense Vorsprung, den er gegenüber Nikki Haley in den Umfragen genoss, geschrumpft, folglich siegte der ehemalige Präsident etwas knapper als erwartet. Gleichwohl war es für die frühere Gouverneurin von South Carolina unverzichtbar, dass sie zumindest ihren Heimatstaat gewinnt, wenn sie eine ernsthafte Chance haben will, Trump den Spitzenrang streitig zu machen. Folglich wird nun innerhalb der Partei der Druck auf Haley zunehmen, das Handtuch zu werfen und Trump ihre Unterstützung zuzusagen. Ihr letzter Hoffnungsschimmer: Dass es zumindest in einem der Strafverfahren, die gegen den 45. Präsidenten laufen, zu einem Schuldspruch kommt und er dann in der Wählergunst tief abstürzt.
Der sich abzeichnende Durchmarsch bei den Vorwahlen, die am „Super Tuesday“(Super-dienstag), 5. März, einen Schlussstrich unter das Duell ziehen könnten, hat Schwachstellen in der Präsidentschaftskampagne des republikanischen Favoriten offenbart. Seine umstrittene Kritik an der Abwesenheit von Haleys Ehemann, der am Horn von Afrika für die Us-armee im Einsatz ist, unterstreicht abermals sein mangelndes Fingerspitzengefühl. Auch wird Trumps Ablehnung von Abtreibungsrechten ihn bei moderaten Wählern im Duell mit Präsident Joe Biden viele Stimmen kosten. Das Duell Trump-biden scheint vorgezeichnet zu sein.
Die Dominanz des Ex-präsidenten unter seinen treuesten Anhängern hat dabei mit Blick auf die Wahl im November wenig Aussagekraft.