„Nominierung gewinnen“
Donald Trump wird ziemlich sicher für die Republikaner auf dem Wahlzettel stehen, sagt Jeff Rathke, Präsident des Americangerman Institute in Washington.
Warum hätte ein Politiker wie Olaf Scholz in den USA keine Chance, Präsident zu werden? Jeff Rathke:
Das hat etwas mit der politischen Kultur zu tun. Deutsche Wähler legen Wert auf andere Qualitäten als amerikanische Wähler. In den USA haben Persönlichkeiten die besten Chancen, die Visionen haben und die Wähler von diesen überzeugen können. Die Deutschen ziehen hingegen einen praktischeren Ansatz bei der Bewertung ihrer Politiker vor. Sie sehen die Dinge so wie Helmut Schmidt, der sagte, „wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“.
Sind es allein die Persönlichkeit und die Visionen, die entscheiden?
Nein, Hinzu kommt, dass im Gegensatz zu Deutschland, in den USA die Parteizugehörigkeit eine untergeordnete Rolle spielt und Präsidenten häufig von außerhalb kommen, also ursprünglich nicht Teil des politischen Betriebs in Washington waren. Denken Sie an George W. Bush, Bill Clinton oder Ronald Reagan, die alle Gouverneure waren
Donald Trump hat mit seiner MAGA Bewegung ja die Vision, dass Amerika wieder großartig und einzigartig wird. Wird er wiedergewählt ?
Zunächst muss ich betonen, dass Umfragen zehn Monate vor der Wahl zu viel Bedeutung beigemessen wird. Zwar liegt Trump jetzt vorn, aber die Prognosekraft dieser Befragungen ist sehr gering, da kann sich noch viel ändern. Höchstwahrscheinlich, wenn nicht sogar sicher ist lediglich, dass Trump die republikanische Nominierung gewinnen wird.
Und was würde das für die transatlantischen Beziehungen bedeuten?
Zu erwarten wäre, dass wie auch in der ersten Amtszeit seine Abneigung gegenüber internationalen Institutionen zum Ausdruck kommt, etwa der Nato, den G7,