Gäste willkommen im neuen Café
Die Pächter Niels und Marina Buchhäcker wagen trotz erschwerten Bedingungen in der Gastronomie den Sprung in die Selbstständigkeit. Die Eröffnung ist am 17. September geplant.
Die Theke steht, die ersehnte Kaffeemaschine ist endlich geliefert und sogar erste Reservierungsanfragen gibt es schon: Marina und Niels Buchhäcker stehen in den Startlöchern für die Eröffnung ihres „Café Talhof“am 17. September. Das junge Paar hofft auf ein paar freundliche Herbstwochen, damit auch noch Außenbewirtschaftung möglich sein wird.
Mit großem Bedauern hatten viele Gäste darauf reagiert, als Judith Meinert im Februar angekündigt hatte, dass sie das Café Walden nicht mehr weiterbetreiben wird. Würden sich überhaupt Nachfolger finden lassen, nachdem die Gastronomie durch den Lockdown heftige Einbußen hinnehmen musste? So einige Gerüchte machten die Runde ehe klar war: Es wird hier wieder ein Tagescafé geben und wenn auch der Stil etwas anders ist, an Gemütlichkeit wird es auch künftig nicht fehlen.
Talhof ist etwas Besonderes
Die neuen Pächter, die Familie Buchhäcker, kommt aus Offingen bei Günzburg. Und eigentlich waren sie dort in der Gegend auf der Suche nach geeigneten Räumen. Doch dann las Marina Buchhäcker durch Zufall den Bericht in der Heidenheimer Zeitung über die Neuverpachtung im Talhof.
Die 36-Jährige war sofort elektrisiert: „Ich glaube, das ist es“, habe sie sofort zu ihrem Mann gesagt. Die Größe der Räumlichkeiten habe zu ihren Vorstellungen gepasst und auch die Lage, nicht mitten in der Stadt, aber eben auch nicht zu weit entfernt. Vor allen Dingen war sich Marina Buchhäcker sicher: „Das ist etwas Besonderes.“
Hausgemachte Bio-leckereien
Ihr Mann Niels war zunächst eher skeptisch. Er konnte das Kaffeehaus, das er im Kopf hatte, zunächst nicht so recht mit dem Talhof in Einklang bringen. Ein Ausflug ins Ugental gleich am darauffolgenden Sonntag überzeugte aber dann ganz schnell auch ihn und gleich die nächsten Tage bewarben sie sich als Pächter.
In Zukunft wollen die beiden ihre Gäste mit hausgemachten Bio-köstlichkeiten verwöhnen. Vom Frühstück über Snacks am Mittag bis hin zu Kaffee und Kuchen. Am Abend bleibt das Café geschlossen, es sei denn, es finden Veranstaltungen statt. Die Buchhäckers sind realistisch: Man versuche den Betrieb so zu gestalten, dass er mit möglichst wenig Personal zu bewältigen sei. Zum einen, weil in der Gastronomie nur schwer Personal zu finden sei, zum anderen, weil man jetzt auch niemanden eine Stelle anbieten wolle, solange man nicht wisse, wie es mit Corona weitergehe.
Es wird also jede Menge Arbeit auf das Paar zukommen, aber auch das ist ihnen bewusst. Niels Buchhäcker hat als gelernter Koch lange in der gehobenen Gastronomie gearbeitet, dann aber in den personalwirtschaftlichen Bereich gewechselt. Die Medienwissenschaftlerin Marina Buchhäcker
hatte schon zu Studienzeiten ihr Budget in der Gastronomie aufgebessert und sowohl sie als auch ihr Mann haben sogar eine Barista-ausbildung. Guter Kaffee ist ihre Leidenschaft und deshalb soll es im Talhof künftig auch besondere Kaffeespezialitäten geben.
To go im Mehrwegsystem
Nebenberuflich betrieben die beiden in den letzten Jahren einen Onlineshop mit selbst gemachten
Leckereien. Doch da stünden Aufwand und Ergebnis in keinem Verhältnis, die Konkurrenz der großen Anbieter und der damit verbundene Preisdruck sei viel zu groß, erzählen sie. Die Idee, sich mit einem gemütlichen Café selbstständig zu machen, habe deshalb zunehmend Gestalt angenommen.
Und jetzt also der Endspurt bis zur Eröffnung. Die ersten Tische und Stühle stehen schon am Platz und die Erleichterung ist groß, dass nach einigen Lieferverzögerungen alle Möbel rechtzeitig angekommen sind.
In wenigen Wochen also wird das Talhof-café wieder Gäste bewirten und es gibt auch wieder Speisen und Getränke zum Mitnehmen, natürlich in einem Mehrwegsystem, ganz so, wie es zur nachhaltigen Philosophie des Demeter-bauernhofs im Talhof passt.