DFB-BOSS Keller fordert Lockerungen
Umfrage zeigt deutlich: Die Bindung der Mitglieder zu ihrem Verein sinkt während der Corona-zeit immer weiter.
Frankfurt. Fritz Keller warb eindringlich, Rainer Koch wurde bei seiner Argumentation sogar laut. Vereint wie selten forderten der Präsident des Deutschen Fußball-bund (DFB) und sein Vize von der Politik Corona-lockerungen für den Amateurbereich – obwohl sich der Verband trotz des anhaltenden Lockdowns noch keine allzu großen Sorgen machen muss. „Die Fußballer und Fußballerinnen wollen zurück auf den Platz. Die Sehnsucht ist riesig“, sagte Keller am Montag mit Blick auf eine bundesweite Online-umfrage, die der DFB unter dem Titel „Wie geht es dem Amateurfußball?“zwischen dem 19. und 27. Februar durchgeführt hat: „Wir erhoffen uns von der Politik weitere Öffnungen. Durch Impfungen und Tests wollen wir einen weiteren Schritt Richtung Normalität gehen.“
Bei der Umfrage gaben 95 Prozent der 101 710 Teilnehmer an, dass sie nach dem Ende des Lockdowns zurückkehren wollen. Befragt wurden Aktive, Trainer, Betreuer, Schiedsrichter, Zuschauer, Funktionäre und weitere Beteiligte. Die Identifikation mit dem Fußball ist grundsätzlich immer noch sehr hoch – 98 Prozent vermissen ihren Sport. Allerdings leidet die Verbundenheit der Mitglieder zu den insgesamt 25 000 Vereinen. Vor der Pandemie sagten 88 Prozent, dass sie eng oder sehr eng mit ihrem Klub verbunden sind. Diese Zahl ist auf 52 Prozent gesunken. Der Blick auf das Thema Vereinsaustritte, zu dem nur Funktionäre und Trainer befragt wurden, zeigt ein differenziertes Bild. 45 Prozent beklagen keinen Mitgliederschwund, 22 Prozent verzeichnen eine spürbare Zahl von Austritten.