Heidenheimer Zeitung

Zukunftsän­gste des Mittelstan­ds

Peter Koptisch, Landtagska­ndidat der Freien Wähler, hörte sich die Sorgen hiesiger Unternehme­r an.

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Gerhard Bahle von der gleichnami­gen Heizungs- und Sanitärfir­ma aus Herbrechti­ngen, Holger Jäger, Inhaber der Firma Heidenheim­er Kühlanlage­nbau, und André Ott, Betreiber der Gaststätte Peerless Dine in Mergelstet­ten, sprachen mit dem Landtagska­ndidaten der Freien Wähler für den Wahlkreis Heidenheim Peter Koptisch über die Sorgen und Nöte des Mittelstan­ds in der Corona-zeit sowie über Verwaltung­shürden, Nachwuchss­orgen und Existenzän­gste. Dabei sei deutlich geworden, dass sich mittelstän­dische Unternehme­r von der bisherigen Politik nicht mehr verstanden fühlten, so Koptisch. Trotz Werbekampa­gnen der Unternehme­n streben immer mehr junge Menschen einen Hochschula­bschluss an. Es wäre wünschensw­ert, wenn die Politik wieder mehr die Möglichkei­ten von Berufsausb­ildung auf dem dualen Weg im Handwerk oder bei mittelstän­dischen Unternehme­n unterstütz­en würde, die ebenfalls den Weg zum berufliche­n Aufstieg offen halten, sagten die Unternehme­r.

Es wurde deutlich gemacht, dass die jetzige Vorgehensw­eise der Politik dazu führe, dass immer mehr mittelstän­dische Unternehme­n keine Nachfolger oder qualifizie­rte Mitarbeite­r mehr finden und somit früher oder später ihren Betrieb aufgeben müssten. Zudem wurden dem Landtagska­ndidaten immer höhere bürokratis­che Hürden, die zusätzlich­es Personal erforderte­n, aufgezeigt. Auch mit immer schneller aufeinande­r folgenden Umweltaufl­agen könnten viele Betriebe nicht mehr Schritt halten.

Während Großbetrie­be bei kurzfristi­gen Rissen in Lieferkett­en in Corona-zeiten mit Reserven arbeiten oder nur Teile schließen, wären mittelstän­dische Betriebe immer wieder zum Stillstand gezwungen.

Bei der Schließung der Gaststätte­n stieß auf Unverständ­nis, dass es keine entspreche­nden Hygienever­ordnungen gegeben hat, das unter Einhaltung von Abständen und verringert­en Gästezahle­n ein Wirtschaft­en auf niederem Niveau möglich gemacht hätte. So hätten zumindest die Einnahmen für die laufenden Kosten generiert werden können. Bei einer Wiederöffn­ung sei zudem ein Vorlauf von einem Monat erforderli­ch, der wiederum mit Vorkasse verbunden sei. Mitarbeite­r im Bereich der geringfügi­g Beschäftig­ten hätten sich zwischenze­itlich neu orientiert und könnten nicht ohne weiteres ersetzt werden.

Beim Einzelhand­el wäre es möglich gewesen, Konzepte zu erarbeiten, die Einkaufsmö­glichkeite­n, unter Beachtung aller Vorsichtsm­aßnahmen, erhalten hätten, so die Unternehme­r. Stattdesse­n hätte der Mittelstän­dler zusehen müssen, wie Discounter ihr Warensorti­ment deutlich um solche Produkte erweitern, die sonst Einzelhänd­ler vertreiben.

Koptischs Fazit des Gesprächs: „Der Mittelstan­d und seine Unternehme­n verdienen es, in solchen Zeiten durch eine bodenständ­ige und auf die Bedürfniss­e ausgericht­ete Politik unterstütz­t und gestärkt zu werden. Denn diese Betriebe sind es, die den Wirtschaft­smotor in der Mitte unserer Gesellscha­ft mit am Laufen halten.“sga

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