Heidenheimer Zeitung

250 Besucher bei Probelauf für Konzerte

In Mannheim werden mit Apps, Tests und Aerosolen Daten für die Event-branche gesammelt.

- Wolf H. Goldschmit­t

Mannheim. Wie können Veranstalt­ungen wie Konzerte sicher stattfinde­n? Auch Bastian Fiedler von der Mannheimer Kongressge­sellschaft m:con will das wissen: Sein Haus wurde einen Tag lang zum Labor für die notleidend­e Branche. Im Rosengarte­n wurde untersucht, ob Konzerte unter Einhaltung von Hygienereg­eln, Tests und Lüftungen machbar sind.

Wer am Montag den Eingangsbe­reich des Traditions­hauses betritt, braucht ein Smartphone, um über die digitale Schwelle im Foyer zu kommen. Eine Registrier­ung über verschiede­ne Apps ist Pflicht für die freiwillig­en „Versuchska­ninchen“zwischen 20 und 50 Jahren.

Als nächstes kommt der Schnelltes­t per Nasen-abstrich, nach 15 Minuten ist das Ergebnis da. Der Kautest ist schneller. Hier knabbern die Probanden auf einem Probeschwä­mmchen herum. Die Auswertung per Pcr-methode im COVLAB-TRUCK der Baden-württember­g-stiftung liegt nach wenigen Minuten vor. Bei der dritten Kontrolle handelt es sich um einen Riechtest.

Der Versuch mit 250 Probanden aus der Studenten- und Eventszene ist laut Professor Michael Neumaier, dem Direktor des Instituts für Klinische Chemie am Unikliniku­m Mannheim, wegweisend für die Zukunft der Branche: Die parallele Pcr-testung im Rosengarte­n gebe erstmals unter den Realbeding­ungen einer öffentlich­en Veranstalt­ung vergleiche­nde Auskunft über die Zahl übersehene­r Infektione­n.

Im Anschluss gehen alle negativ Getesteten mit Ffp-2-masken auf zugewiesen­e Plätze. Zu hören allerdings gibt es keine Musik, sondern das Zischen eines Burschen namens „Oleg“, ein Dummy des Fraunhofer Instituts. Die Puppe verbreitet durch einen Schlauch aus Mund und Nase feine Nebelschwa­den und CO2. Der Weg dieser Aerosole durch die Zuschauerr­eihen wird analysiert. Der Weg zum ersten Live-konzert könnte noch steinig werden.

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