Gegen Politik der niedrigen Preise
Die beiden Grünen-abgeordneten stellen ihre Vorstellung nachhaltiger Landwirtschaft vor.
Landkreis. Bei historisch niedrigen Viehpreisen hätten weder die konventionelle noch die ökologische Landwirtschaft eine Zukunft, so die Mitteilung der Grünen. Die Abgeordneten würden deshalb für bäuerliche Strukturen und regionale Produkte eintreten.
Die Corona-krise hätte den Trend zu mehr regionalen Produkten verstärkt, aber auch den Trend zu mehr digitaler Vermarktung. Martin Grath sieht in den Bio-musterregionen ein starkes Werkzeug zur Stabilisierung der bäuerlichen Landwirtschaft. Bei einer Stärkung und einem weiteren Ausbaus der Bio-musterregionen würden mehr Vermarktungswege für landwirtschaftlichen Betriebe geschaffen.
Zweierlei Preise
Margit Stumpp berichtet von einem Beispiel aus einem Berliner Supermarkt; dort wären im Sommer Produkte mit zwei Preisen gekennzeichnet worden, dem Verkaufspreis und den „wahren Herstellungskosten“. Es muss den Konsumenten doch zu denken geben, so die Grünen-abgeordnete, dass bei „wahren Preisen“Fleisch dreifach und Milchprodukte doppelt so teuer sein müssen.
Margit Stumpp fordert: „Landwirtschaft und Politik müssen gemeinsame Lösungen entwickeln, denn unsere bäuerlichen Betriebe schaffen mehr Arbeitsplätze und erwirtschaften mehr Lebensmittel als Monoagrarbetriebe.“
Martin Grath ergänzt: Gutes Essen aus regionaler Herstellung würde Vielfalt, Nachhaltigkeit, Geschmack und wirtschaftliche Leistung bedeuten, die in der Region Ostwürttemberg verankert blieben. ao