Der Auftakt ist gelungen
70 Tüten mit allerhand kulinarischen Überraschungen wurden, streng nach den Hygienevorschriften, am ersten Tag ausgegeben.
Eigentlich hat das Organisationsteam der Giengener Vesperkirche jede Menge Erfahrung aufzuweisen. Doch vor dem Start der 14. Auflage am Sonntag war die Nervosität und Anspannung doch ganz schön hoch. „Wir spüren eine große Erleichterung und auch Dankbarkeit“, sagte Waltraud Hörsch, die mit ihrem Mann Martin und Maria Konold-pauli die Hauptverantwortung für die Aktion trägt, als Fazit des ersten Tages.
Ein Hygienekonzept könne auf dem Papier gut aussehen, wichtig sei, es in die Praxis umzusetzen. „Und das hat funktioniert“, so Hörsch. Gemäß dem Motto „Vesperkirche anders“wurde ein Konzept erstellt, das den Vorgaben entspricht. Im Rundgang geht es durch die Kirche, das Essen gibt es in einer Tüte verpackt, zum mit nach Hause nehmen. Geld kann gespendet werden, eine Bezahlpflicht besteht nicht.
Rindergulasch mit Spätzle oder für Vegetarier Nudeln mit Tomatensoße machte den kulinarischen Auftakt. Auch Süßes und eine aufmunternde Botschaft fehlten nicht.
„Die Abläufe haben sehr gut funktioniert“, so Hörsch. Auch mit der Anzahl an ausgegeben Vesperkirchentüten, es waren etwa 70, sei man zufrieden. Wichtig sei aber auch, dass bekannte Gesichter aus den vergangenen Jahren gekommen seien und dass, unter Einhaltung der Regeln, kurze Begegnungen möglich gewesen seien.
In der Predigt im Eröffnungsgottesdienst ging Pfarrer Frieder Hartmann auf die veränderte Situation ein, betonte aber, dass Jesus
auch in Krisenzeiten da sei und Gottes Zusage gleich bleibe.
In seinem Grußwort sagte Oberbürgermeister Dieter Henle, Schirmherr der Vesperkirche 2021, hinsichtlich der Einschränkungen: Wir wollen nicht jammern. Denn es geht uns ja gut hier in Giengen. Unsere Vesperkirche fällt nicht einfach aus, so wie das in anderen Städten der Fall ist.“
Durch die Tüten werde ein Stück Hoffnung und trotz allem ein Stück Gemeinschaft geschenkt: „Vielleicht können wir uns dabei vorstellen, dass viele andere in Giengen ihre Mahlzeit zur gleichen Zeit genießen. Wir können beim Abholen der Tüten Telefonnummern tauschen und uns später unterhalten, wie’s geschmeckt hat.“, so Henle. Und in der Tat: Am Nachmittag bekam Familie Hörsch den Anruf eines Jungen, der mitteilte, dass das Gulasch und die Spätzle „so lecker“geschmeckt haben.
„Diese Vesperkirche ist eben anders. Sehen wir sie als Chance, seien wir offen für neue Wege und hoffen wir darauf, 2022 gemeinsam im großen Kreis zu essen“, so der OB.