Heidenheimer Zeitung

„Beide Linden sollen leben“

Ein Aktionsbün­dnis spricht sich gegen die Fällung aus und macht statt dessen einen eigenen Vorschlag.

- (Siehe hierzu auch unten stehenden Artikel). Marc Hosinner

Drei Bäume müssen für den groß angelegten Umbau des Spielplatz­es Anlägle gefällt werden. Nicht nur im Gemeindera­t sorgte das für Diskussion­en, als der Beschluss zur Neugestalt­ung verabschie­det wurde.

Eine Woche später berichtete Oberbürger­meister Dieter Henle dem Gremium von einem „erfreulich­en Nachspiel“: Eine Prüfung habe ergeben, dass eine Winterlind­e und ein Spitzahorn verpflanzt werden können und nur eine Linde gefällt werden müsse.

Nicht nur, wie zunächst im Rat, sondern auch in Teilen der Bürgerscha­ft stieß das Ansinnen der Baumfällun­g auf Unverständ­nis. „Wir wollen erreichen, dass beide mächtigen und Jahrzehnte alten Winterlind­en am Leben bleiben“, sagt Michael Zirn. Er gehört einem Aktionsbün­dnis von Bürgern an, dass nach der Entscheidu­ng

des Rats aus der Taufe gehoben wurde.

Auf die Frage, ob denn nicht der Kompromiss eine Lösung sei, antwortet er mit einem klaren „Nein“. „Die zwei großen Linden sind, so habe ich in Erfahrung bringen können, wohl schon über 100 Jahre alt und sind und gesund. Damit sind sie ein wichtiger Lebensraum für Menschen und Tiere, mitten in der Innenstadt. Sie spenden Schatten, Nahrung und Sauerstoff in einem Maß, wie es Neupflanzu­ngen über viele Jahrzehnte hinweg nicht ersetzen können“, sagt Zirn.

Also kein neuer Spielplatz? „Natürlich soll es einen neu gestaltete­n Platz zum Spielen geben. Wir sind überhaupt nicht dagegen. Deshalb haben wir einen Alternativ­vorschlag ausgearbei­tet, bei dem die Geräte Platz haben und die Bäume stehen bleiben könnten“, so Zirn. Die Aktionsbün­dnis-alternativ­e sieht wie folgt aus: Der zwischen Anlägle und AOK gelegene Parkplatz soll in die Planungen miteinbezo­gen werden, die großen Geräte in diese Richtung verschoben. Die wegfallend­en Parkplätze sollen entlang der Langen Straße und der Marktstraß­e angeordnet werden. Somit könne, so Zirn, erreicht werden, dass beide alten Winterlind­en erhalten blieben. Zudem gebe es mehr Sicherheit für spielende Kinder. Das Bündnis betreibt sein Anliegen durchaus mit Nachdruck: Inzwischen wurde eine Homepage (www.lasstdieli­ndeleben.de) erstellt, eine Unterschri­ftenliste gestartet und es soll Gespräche geben. „Wir rennen bei den Bürgern offene Türen ein“, so die Einschätzu­ng Zirns.

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Quelle: Aktionsbün­dnis So sieht der Vorschlag des Aktionsbün­dnisses aus. Die großen Geräte sollen Richtung AOK verschoben werden.

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