Vom Miesmachen und Schönreden
Glauben Sie es uns ruhig: Auch wir Redakteure der HZ würden liebend gerne nicht mehr über Corona berichten müssen. Immer wieder erreichen uns Kommentare und Hinweise von Lesern: „Gibt es denn keine anderen Themen mehr?“„Muss denn alles immer so schwarzmalerisch sein?“. Die passenden Antworten sind hier: „Doch, natürlich.“Und: „Nein, natürlich nicht.“
Selbstverständlich berichten wir auch nach wie vor über andere Themen. Wer die Zeitung liest bzw. regelmäßiger Nutzer von hz.de ist, weiß das auch. Und was die Schwarzmalerei anbelangt, so sind wir hin und wieder eben bei der alten Erkenntnis: Wir machen die Nachrichten nicht, wir berichten sie. Zu ignorieren oder zu beschönigen, was momentan eben Fakt ist, hilft keinem weiter: Der Landkreis Heidenheim tänzelt um eine 7-Tage-inzidenz von um die 180, die Belegung der Intensivbetten am Klinikum steigt, zunehmend sind Pflegeheime von Infektionen betroffen und wir haben zehn neue Todesfälle innerhalb von eineinhalb Wochen zu beklagen. Können Sie all dem etwas Positives abgewinnen?
Das Leben geht natürlich trotzdem weiter und wir berichten auch gerne über diesen Alltag abseits der Infektionszahlen. Solange das Thema aber noch nicht endgültig abgeschlossen ist, wird es auch weiterhin Platz in der HZ und auf hz.de haben. Guter Journalismus spiegelt die Welt so wider, wie sie ist – und eben nicht so, wie wir sie gerne hätten.