Heidenheimer Neue Presse

Voll auf Augenhöhe

Der Platz in der Champions League ist sicher. Im großen Süd-schlager gegen den FC Bayern will sich das Hoeneß-team das Saisonfina­le versüßen.

- Als achter Fußballklu­b Von Gregor Preiß

Als der VFB Stuttgart im März 2010 in Barcelona (0:4) zum vorerst letzten Mal in der Champions League antrat, ging in Berlin gerade eine Spielerkar­riere zu Ende. Sebastian Hoeneß, damals 27 Jahre alt, bestritt im Trikot von Hertha BSC II seine letzten Auftritte als Spieler. Verletzung­sbedingt ging es für Hoeneß danach früh als Trainer weiter. Beim VFB setzte derweil der langsame Sinkflug ein, der den Klub zweimal in die zweite Liga führte. 14 Jahre später sind Hoeneß und der VFB ganz oben angekommen: in der Champions League.

„Das ist natürlich etwas ganz Außergewöh­nliches“, befand der 41-Jährige mit Blick auf das Dortmunder 1:0 gegen Paris Saint-germain, das dem Bundesliga-tabellendr­itten auf dem Sofa die Qualifikat­ion für die Königsklas­se ermöglicht hat. Hoeneß hat es gefeiert – mit einem Bier im Trainerkre­is. „Die Art und Weise, wie wir es geschafft haben, ist natürlich komisch“, sagte Hoeneß. „Das ändert aber nichts an der Freude.“Die auch die Spieler versprühte­n. Aus der Kabine drang bereits die Champions-leaguehymn­e – in Vorfreude auf magische Nächte in Europas Fußballhau­ptstädten.

Das Aufeinande­rtreffen an diesem Samstag (15.30 Uhr/sat.1 und Sky) mit dem Halbfinali­sten Bayern München passt da gut in die Stuttgarte­r Festtage, die auch den

Nachwuchs erfassen: Die U19 darf schließlic­h selbst schon gesaisonnd­tappt. sich in der kommenden Union Berlin mahnt als auf Spiele in der Youth League jüngstes Negativbei­spiel. Also freuen. „Wir freuen uns, gemeinsam geht man in Bad Cannstatt die Kaderumges­taltung mit unseren Fans stimmungsw­ohldosiert an. volle europäisch­e Fußballabe­nde In die Breite soll investiert zu erleben“, werden, weniger in die frohlockte auch der Sportdirek­tor. Spitze. Die bereits feststehen­den Für Fabian Wohlgemuth Neuverpfli­chtungen herrscht früh Planungssi­cherheit. Nick Woltemade (22), Vor einem Justin Diehl sowie Yannik Jahr wusste der taumelnde Keitel (24) geben die Richtung Klub noch nicht, für weitere Transfers ob er in der darauffolg­enden vor. Der Großteil der Saison in der ersten Mannschaft wird aber zusammenbl­eiben. oder zweiten Liga antreten wird. „Sich die Champions

Jetzt ist Anfang Mai die Teilnahme League eigens erarbeitet zu an der Champions League haben, ist noch mal was anderes“, klar. Was die Kaderplanu­ng ein glaubt Hoeneß an einen positiven Stück weit leichter von der Hand Effekt auf potenziell­e Wechselgeh­en lässt. Die wichtigste­n Personalfr­agen kandidaten. In Madrid können sie kreisen um die beiden jetzt schließlic­h auch mit dem Angreifer Serhou Guirassy VFB spielen. Real, das bekannte und Deniz Undav. Wenigstens einer Hoeneß, sei sein persönlich­er der beiden Topstürmer soll gehalten werden, wobei die Chancen beim ausgeliehe­nen Undav höher liegen dürften. Die 18,6 Millionen Euro, die der VFB als garantiert­e Antrittspr­ämie in der

Champions League erhält, könnte Wohlgemuth direkt nach

Brighton überweisen. 20 Millionen fordert Undavs Klub als Ablöse. „So ganz große Sprünge können wir nicht machen“, entgegnete der Sportchef zu hohen Erwartunge­n an neue Stars. In die Champions-league-falle mit neuen teuren Spielern, langfristi­gen Verträgen und hohen Gehältern ist der VFB in der Vergangenh­eit

in Deutschlan­d hat der VFB jetzt die Marke von 100 000 Mitglieder­n geknackt. Allein in den letzten zwölf Monaten zählten die Stuttgarte­r 27 000 Mitglieder mehr. Mitglieder­stärkster Verein bleibt Bayern München (316 000/Stand November 2023). Auch Borussia Dortmund, Schalke 04, Eintracht Frankfurt, der 1. FC Köln, der Hamburger SV und Borussia Mönchengla­dbach haben mindestens 100 000 Mitglieder.

Wunschgegn­er als Trainer.„nach all der Scheiße geht’s auf die Reise“, singen die Vfb-fans schon seit Wochen – nach erfolgsarm­en Zeiten dürfen sie sich nun auf Königsklas­sen-duelle freuen.

Just wegen des Halbfinal-rückspiels in der Champions League gegen Real Madrid am 8. Mai wird derweil der FC Bayern in Stuttgart auf einige Spieler verzichten. Trainer Thomas Tuchel kündigte an, dass Verteidige­r Matthijs de Ligt (24) und Offensivst­ar Jamal Musiala (21) nicht mitreisen. Sie sind angeschlag­en.

Tuchel mit größerer Rotation

Leroy Sané (28) steht zwar im Kader, soll aber nicht übermäßig beanspruch­t werden. „Wir werden die Minuten managen, was Sinn macht und was nicht“, kündigte Tuchel an. Der Nationalsp­ieler leidet schon länger an einer schmerzhaf­ten Schambeinb­lessur. Ob Innenverte­idiger Dayot Upamecano (25) fit ist, war am Freitag noch unsicher.

Tuchel deutete eine größere Rotation in der Startelf an. „Wir werden ein paar Spieler natürlich auch rausnehmen und uns erlauben, unseren Belastungs­rhythmus an den Mittwoch anzupassen.“Kampflos herschenke­n wolle er das Spiel in Stuttgart aber nicht. „Es entlässt uns nicht aus der Verantwort­ung, Gas zu geben und sich wehren und auf jeden Fall den Biss zeigen, der nötig ist, um dort zu bestehen.“

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