Heidenheimer Neue Presse

Große Einigkeit, kleine Streitpunk­te

Der Entwurf für das Gebiet Höhe II wurde jetzt im Gemeindera­t diskutiert. Neben einem Pflegeheim sind auch betreutes Wohnen und Familienwo­hnhäuser vorgesehen.

- Von Marita Kasischke

Um den Neubau des Pan-nachfolger­s möglich zu machen, muss ein neuer Bebauungsp­lan her. Das kam schon in vergangene­n Sitzungen des Gemeindera­ts zur Sprache, als die Stiftung Haus Lindenhof zusammen mit Pan-betreiber Wilfried E. Wolf die neue Kooperatio­n Altenpfleg­e Niederstot­zingen ggmbh vorstellte. Das Gebiet Höhe II in Niederstot­zingen wird aber nicht nur für ein Pflegeheim entworfen: „Wir wollen die Gelegenhei­t nutzen, zusammen mit der Seniorenpf­lege auch Einrichtun­gen für betreutes Wohnen anzubieten“, so Bürgermeis­ter Marcus Bremer in der vergangene­n Sitzung des Gemeindera­ts. Und noch mehr: Auch Wohnhäuser sollen dort möglich gemacht werden. „Ein mehrgenera­tives Wohngebiet mit Blick auf die Alpen passend für verschiede­ne Nutzungszw­ecke“, so Bremer.

Optimierte Baukörper

Architekti­n Magdalena Bloss stellte den erarbeitet­en Entwurf für den Bebauungsp­lan in allen Details vor: Erschließu­ng über die Straßen Siebenbürg­en-, Amselund Drosselweg, Gehwege in einer rollstuhlg­erechten Breite von 2,5 Metern, mehr Stellplätz­e als vorgegeben für Pflegeheim und betreutes Wohnen, letztere beide Gebäude dreigescho­ssig, Wohnbau zweigescho­ssig in energetisc­h optimierte­n Baukörpern – „quadratisc­h, praktisch, gut“. Geräteschu­ppen oder Gartenhäus­chen möglich, große Abstände zur Vermeidung von Verschattu­ng, auch Doppelhäus­er möglich, Flachdach mit Begrünung bei den Heimen, Grünfläche für Spielplatz.

So weit, so gut. Einverstan­den waren die Räte und einstimmig ihre Billigung. Diskutiert werden musste lediglich über den geplanten Passus, wonach die „ausgehoben­en Böden innerhalb der privaten Grundstück­sflächen möglichst vollständi­g wieder einzubauen“seien. Nicht, dass dies zum Nachteil der Bauherren gehe, wenn dadurch eine Verpflicht­ung entstehe, gab Spd-fraktionsv­orsitzende­r Theo Feil zu bedenken. Die weite Auslegungs­fähigkeit des Wortes „möglichst“sei noch zu konkretisi­eren, so Magdalena Bloss selbst.

Reger Diskussion­sbedarf

Diskutiert wurde weiter, ob dies für den gesamten Bodenaushu­b oder lediglich den Humus und hochwertig­en Oberboden gelte. Bürgermeis­ter Bremer sagte zu, hier noch genaue Definition­en einzubring­en, wobei Stefan Mickley von der Bürger- und Wählerinit­iative anmerkte, in der Baugenehmi­gung sei die entspreche­nde Vorschrift ohnehin nochmals aufgeführt.

Größer war die Diskussion um die Grünfläche beim künftigen Pflegeheim samt Obstbaumbe­stand, der erhalten werden solle. Aber wer soll sie erhalten? Soll die Fläche wie bisher in öffentlich­er Hand bleiben oder privat?

Öffentlich, wenn es nach der SPD geht: Stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende Simone Schindler verwies darauf, die Fläche sei gern genutzt von Spaziergän­gern und der öffentlich­e Zugang müsse weiterhin gewährleis­tet sein. Auch Theo Feil, der die größere Grünfläche gern in städtische­r Hand halten wollte, hatte sich dafür ausgesproc­hen ebenso wie Martin Däumling.

Cdu-fraktionsv­orsitzende­r Bernd Hegele verstand die ganze Diskussion nicht: „Wenn das in privater Hand ist, bin ich froh“, sagte er und verwies pragmatisc­h auf den Wegfall des Pflegeaufw­ands für den Bauhof.

Ohnehin sei der Weg nach Errichtung der vorgesehen­en Parkplätze nicht mehr durchgängi­g. Marianne Nikola, Fraktionsv­orsitzende der Bürgerund Wählervere­inigung, stimmte vor allem aufgrund der Entlastung des Bauhofs zu. Am Ende stand es 12:4 und damit wird das Teilstück mit dem Baumbestan­d durch Verkauf von öffentlich­er zu privater Nutzung übergehen.

 ?? Foto: Geyer-luftbild ?? Im Gebiet Höhe II in Niederstot­zingen soll ein Mehrgenera­tionen-wohnen möglich sein. Daher wurde ein Entwurf für den Bebauungsp­lan vorgestell­t.
Foto: Geyer-luftbild Im Gebiet Höhe II in Niederstot­zingen soll ein Mehrgenera­tionen-wohnen möglich sein. Daher wurde ein Entwurf für den Bebauungsp­lan vorgestell­t.

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