Auf Mission für eine bessere Welt
Als Lieutenant Uhura in „Star Trek“schrieb Nichelle Nichols Geschichte. Jetzt ist sie mit 89 Jahren gestorben.
Silver City. Auch ein Schlaganfall im Sommer 2015 konnte sie nicht aus dem Rampenlicht fernhalten. Mit der Schauspielerei aufzuhören wäre, als würde sie das Atmen einstellen, sagte Nichelle Nichols. Nun ist die schwarze Us-schauspielerin, Sängerin und Bürgerrechtlerin am Samstag in Silver City in New Mexico mit 89 Jahren verstorben, wie ihr Sohn Kyle Johnson mitteilte. Man kennt sie vor allem als Lieutenant Uhura aus der Science-fiction-serie „Raumschiff Enterprise“.
Geboren am 28. Dezember 1932 im Dörfchen Robbins nahe Chicago als eines von sechs Geschwistern, träumte sie von einer Broadway-karriere. Ihr Talent als Sängerin brachte sie als 15-Jährige auf die Bühne mit Duke Ellington und Lionel Hampton. Eine Affäre mit Star-trek-schöpfer Gene Roddenberry brachte sie 1966 auf die Brücke der „Enterprise“– und zur Rolle ihres Lebens.
Roddenberry nährte mit der Multikulti-crew des Raumschiffs die Vision einer Überwindung von Krieg und Rassismus: Der Amerikaner Kirk, der Russe Chekov, der Japaner Sulu, ein Halb-vulkanier namens Spock waren Führungsoffiziere – und eine Frau, eine Schwarze. Uhura war sexy mit ihrem roten Minirock. Und sie war Respektsperson. Rief sie „Captain!“, mit einer Hand am Kopfhörer, war klar: Es ist wichtig.
Dennoch wollte Nichols nach der ersten Staffel aussteigen, wegen schauspielerischer Unterforderung. Dann wurde ihr bei einer Gala ein Bewunderer vorgestellt: Sie sah sich Martin Luther King gegenüber. Er verbot Nichols förmlich den Ausstieg. Ihr Rollenbild sei zu wichtig für die Schwarzen: als Projektionsfläche für ein gerechteres Amerika.
Sie blieb und sorgte 1968 für einen Skandal. In der Folge „Platons Stiefkinder“kommt es zum ersten Kuss der Us-tv-geschichte zwischen einer Schwarzen und einem Weißen, zwischen Uhura und Captain Kirk.
Ihr Privatleben blieb nicht ohne Nackenschläge. Ihre beiden Ehen scheiterten nach nur kurzer Dauer; einer ihrer Brüder starb 1997. Als wichtigstes Projekt ihres Lebens bezeichnet Nichols ihren Sohn, den Schauspieler und Radiomoderator Kyle Johnson.